Explora II ein europäisches Luxushotel auf dem Ozean

Im italienischen Hafen von Civitavecchia ist am Sonntag das neue Schiff Explora II feierlich getauft worden. Es ist das zweite Schiff der Luxusmarke Explora Journeys von MSC. Aufgrund von Bauverzögerungen startet die Explora II etwa zwei Monate später als ursprünglich geplant in den regulären Betrieb.

Mit der Auslieferung der Explora II umfasst die Flotte der noch jungen Luxusreederei Explora Journeys nun insgesamt zwei baugleiche Kreuzfahrtschiffe. Am vergangenen Donnerstag wurde der Bau der Explora III, deren Auslieferung für Anfang 2026 geplant ist, auf der Fincantieri-Werft mit der Kiellegung offiziell begonnen. Auch der Bau der Explora IV, die Anfang 2027 ausgeliefert werden soll, hat bereits begonnen.

Anna Nash, die frisch ernannte Chefin der MSC-Marke Explora Journeys, erklärte bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt, dass sich die Reederei trotz der Feierstunde keinesfalls zurücklehnen könne. Immerhin sechs Schiffe wird die Explora-Flotte bis zum Jahr 2028 umfassen: “Wir sind hier für eine lange Reise", bringt die neue Präsidentin die mutige Mission auf den Punkt. Nash kommt selbst aus der Hotellerie, zuletzt war sie für die Luxushotelkette Aman tätig. Sie will und soll ihre Hotel-Expertise jetzt an Bord der Explora-Schiffe einbringen. "Wir sind ein europäisches Luxushotel, das seine Heimat auf dem Ozean hat“, erklärt die Britin. 

Der deutsche Markt hat das neue Kreuzfahrtkonzept gut angenommen

Ein Ansatz, den auch Sebastian Selke, der neue General Manager von Explora Journeys für die DACH-Länder, nur unterstreichen kann. "Wir verstehen uns als schwimmendes Boutique-Hotel. Wir wollen nicht die Passagiere von anderen Reedereien abwerben, sondern sehen als Zielgruppe eher bisherige Resort-Gäste von Luxushotels, die wir jetzt für eine Reise mit unseren Schiffen überzeugen", berichtet Selke im Gespräch mit Reise vor9. "Schließlich haben hier das perfekte Angebot, die Gäste müssen bei uns an Bord weder im Bereich Kulinarik und auch nicht beim Platzangebot irgendwelche Abstriche machen“, betont Selke.

Er sieht er das neue Kreuzfahrtkonzept durchaus auf Kurs. „Die Kundenzufriedenheit ist sehr gut, unser europäischen Luxusangebot stößt auf große Akzeptanz“, erklärt der General Manager. Insbesondere die deutschen Gäste würden das Produkt sehr gut annehmen. Immerhin rangierten die Passagiere aus den DACH-Ländern auf Rang zwei, nur der amerikanische Markt entsendet derzeit mehr Gäste auf die Explora. Auf Rang drei folgen die Briten, dann erst die Italiener, Spanier und Franzosen.

Nicht  italienisch, sondern dezidiert europäisch

Der eher geringe Anteil italienischer Gäste an Bord der neuen MSC-Marke wundert Selke nicht. "Wir haben uns bei der Gastronomie und beim Design ganz bewusst nicht italienisch ausgerichtet, wir sind stattdessen ein dezidiert europäisches Konzept“, betont Selke. Auch organisatorisch würde es eine deutliche Trennlinie zum Mutterunternehmen MSC Kreuzfahrten geben.

Selke verfügt über ein eigenes Marketing- und Vertriebsteam, das autonom und getrennt von MSC arbeitet. Schon in Kürze werde es insgesamt drei Explora-Außendienstmitarbeiter geben, die den deutschen Markt dann in den Gebieten Süd, Mitte und Nord betreuen, verspricht Selke. Zusätzlich steht mit Francisco Sanchez als Head of Sales ein erfahrener Manager für die Ketten- und Reisebürokooperationen und die Gruppenveranstalter zur Verfügung.

Die heute startende siebentägige Jungfernfahrt der Explora II führt nach Sorrent, Lipari, Trapani, Syrakus und Valletta und endet in Tarragona, Spanien. Für die Wintersaison werden sowohl die Explora I als auch die Explora II in die Karibik verlegt. Im Sommer teilen sie sich dann das östliche und westliche Mittelmeer auf. Spätestens im Jahr 2026, wenn die Explora III ihren Dienst antritt, kommen weitere Fahrtgebiete hinzu. Der Buchungsstart für die Saison 2026 und die Explora III ist bereits im November 2024 vorgesehen.

Pascal Brückmann