Digitale Kanäle legen im Reisevertrieb zu
Reisebuchungen über die digitalen Kanäle haben 2023 weiter zugelegt. Bei Reisen mit mindestens einer Übernachtung seien 63 Prozent digital gebucht worden, berichtet der VIR auf der Basis von Zahlen der FUR-Reiseanalyse. Weitere acht Prozent hätten sowohl analoge als auch digitale Kanäle genutzt. 29 Prozent buchten persönlich oder telefonisch.
Bei längeren Reisen mit mindestens fünf Tagen Dauer hätten 59 Prozent online oder per E-Mail gebucht, so Ulf Sonntag, Leiter der FUR-Reiseanalyse. Bei Kurzreisen nutzten sogar 82 Prozent diese Buchungswege. Gegenüber dem Vorjahr sank der Anteil ausschließlich analog gebuchter Reiseleistungen um drei Prozentpunkte, gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um vier Prozentpunkte.
Bei Pauschalreisen, die laut FUR insgesamt 44 Prozent der Urlaubsreisen ausmachten, stieg der Anteil der digitalen Kanäle auf 42 Prozent. 2019 hatte er noch bei einem Drittel gelegen. Bausteinreisen wurden zu 74 Prozent über digitale Kanäle gebucht, einzelne Unterkünfte zu 75 Prozent. Dabei unterscheidet sich der Anteil der digitalen Kanäle auch nach Reiseziel. So wurden Reisen in die Niederlande zu 66 Prozent online gebucht, Urlaube in Griechenland dagegen nur zu 47 Prozent. Deutschland- und Spanien-Urlaub (je 49%), Reisen in die Türkei (55%) sowie Fernreisen (48%) bewegten sich dazwischen.
Festzuhalten bleibt dabei, dass die Zahlen keinen direkten Aufschluss darüber geben, ob und inwieweit stationäre Reisebüros an den Buchungsprozessen beteiligt waren. Weil auch bei ihnen zunehmend Beratung über digitale Kanäle und Buchungen über Websites oder E-Mails Einzug halten, ist eine genaue Interpretation der auf Verbraucherangaben beruhenden FUR-Befragung im Hinblick auf die Frage, ob die Buchungen über OTA, Websites oder Apps der Veranstalter oder unter Beteiligung des stationären Vertriebs erfolgen, schwierig.
Christian Schmicke