Die Sommerbuchungen für 2023 haben noch nicht gezündet
Das touristische Jahr 2022/23 ist Reisevertrieb ambivalent gestartet. Im Buchungsmonat November kann die aktuelle Wintersaison kräftig aufholen und liegt nun noch 19 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Deutlich schwächer bleiben jedoch die Buchungen für den Sommer, zeigen die Zahlen der Marktforscher von Travel Data + Analytics.
Im November 2021 sorgten stark steigende Corona-Zahlen dafür, dass viele Bundesbürger die Buchung ihres Urlaubs erst einmal verschoben haben. Derzeit ist die Pandemie kein Reisehindernis. Dass die Urlaubsbuchungen im Buchungsmonat November also über dem Vorjahresniveau lagen, ist für die TDA-Analysten daher wenig überraschend. Wohl aber, um wie viel besser sie im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau abschneiden. Denn im November wurden von stationären und Online-Büros elf Prozent mehr Umsatz eingebucht als 2019.
Im November haben sich offenbar viele Bundesbürger entschlossen, ihre bisherige Buchungszurückhaltung aufzugeben und nun einen Urlaub im Winterhalbjahr zu buchen. Gut ein Drittel des Monatsumsatzes entfiel dabei auf Fernreisen und Kreuzfahrten und ebenso viel auf die Urlaubsziele im östlichen Mittelmeerraum. Kumuliert zeigte sich die Türkei mit einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Winter 2018/19 besonders wachstumsstark, aber auch Ägypten erreicht annähernd sein Vor-Corona-Niveau.
Mit den starken Buchungszuwächsen im November verbesserte sich die Winterbilanz 2022/23 zum Vormonat kumuliert um bemerkenswerte acht Prozentpunkte. Damit fehlte ihr aber immer noch knapp ein Fünftel des Umsatzvolumens, um mit der Wintersaison 2018/19 gleichzuziehen.
Mit 48 Prozent entfiel fast die Hälfte des Buchungsumsatzes im November auf den Sommer 2023. Sowohl umsatzanteilig und mehr noch in Bezug auf das Umsatzvolumen bleiben die Sommerbuchungen jedoch deutlich unter dem Niveau von 2019: Die Umsatzeingänge lagen im November 23 Prozent darunter, kumuliert steht die Sommersaison 2023 zum aktuellen Buchungsstand in Umsatz 35 Prozent zurück.
Die TDA-Daten erfassen die Umsätze von Urlaubsreisebuchungen stationärer Reisebüros sowie der Reiseportale von Veranstaltern und Online Travel Agencies mit Schwerpunkt Pauschalreisen.