Was es mit der neuen LH-Airline auf sich hat
Die Lufthansa Group treibt die Vorbereitungen zum Aufbau einer neuen Kurz- und Mittelstrecken-Airline voran. Eine eigene Website hat City Airlines bereits; vom Sommer an, wenn die "umfassende Friedenspflicht" für die LH-Piloten endet, sollen dort Stellenanzeigen lanciert werden.
City Airlines, so der Namen der neuen Fluggesellschaft der Lufthansa Group, ist nach Auskunft der eigenen Website "jüngstes Mitglied der Lufthansa Group" und "voller Tatendrang". Standort von City Airlines soll demnach zunächst München sein. Von dort aus sollen Kurz- und Mittelstreckenflüge zu "europäischen Metropolen und entlegenen Regionen" angeboten werden. Von München aus bestehe dann "bequem Anschluss an das weltweite Lufthansa-Streckennetz".
Lufthansa hatte den neuen Carrier im Mai 2022 gegründet, im Oktober dann aber die Arbeiten an dem Projekt gestoppt, nachdem sich das Management und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit auf höhere Löhne und "eine umfassende Friedenspflicht" bis zum 30. Juni 2023 geeinigt hatten. Ursprünglich geplant war eine Fluglinie mit rund 40 Flugzeugen, die analog zu Lufthansa Cityline innerdeutsche und europäische Zubringerverkehre für die Drehkreuze Frankfurt und München leisten – und nicht zuletzt die Personalkosten senken sollte.
Akquisition vom Sommer an
Laut Website sollen Stellenausschreibungen City Airlines vom Sommer geschaltet werden. Dann läuft auch die "umfassende Friedenspflicht" aus. Wie das Fachportal Aerotelegraph aus gut informierten Kreisen erfahren haben will, soll City Airlines schon bald einen Airbus A319 aus der Flotte von Lufthansa Cityline einsetzen. Denn die rechtlichen Rahmenbedingungen sähen vor, dass eine Airline nur ein Luftverkehrsbetreiberzeugnis vom Luftfahrt-Bundesamt erhält, wenn sie mindestens ein Flugzeug besitzt.
Es werde damit gerechnet, dass City Airlines im Spätsommer abheben solle, so Aerotelegraph. Ob es sich am Ende tatsächlich um einen konkreten Plan handelt oder ob die Gründung einer neuen Airline, die sich den klassischen Tarifvereinbarungen entzieht, vor allem in die "Verhandlungsmasse" für anstehende Tarifverhandlungen einfließen soll, bleibt abzuwarten.