16. August 2023 | 13:33 Uhr
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Verbände streiten über Gastro-Mehrwertsteuer

Die Vorsitzende des Reisebüroverbandes VUSR, Marija Linnhoff, ist gegen eine dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie. Der Staat solle keine Geschäftsmodelle subventionieren, die sonst "schwer lebensfähig" seien, argumentiert sie. Damit wendet sich Linnhoff gegen die Forderung anderer touristischer Verbände, den ermäßigten Steuersatz beizubehalten.

Mehrwertsteuer

Die Verlängerung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie ist umstritten

Den Menschen auf der Straße sei es schwer vermittelbar, wenn Sozialleistungen zur Disposition stünden, während der Restaurantbesuch beziehungsweise der Betrieb einer Gastronomie dauerhaft steuerlich begünstigt werden solle, meint Linnhoff. Das bringe auch die Tourismuswirtschaft insgesamt in ein ungünstiges Licht, fürchtet die streitbare Frontfrau des Reisebüroverbandes. Die Beibehaltung der siebenprozentigen Besteuerung sei "keine nachhaltige Lösung der allgemeinen und brancheninternen Probleme", so Linnhoff weiter. Angesichts der aktuellen Diskussionen, die die Gesellschaft führen müsse, sollte weder die Touristik noch die Hotellerie und Gastronomie den Eindruck erwecken, man könne nur mit Subventionen überleben. Das sei "schlecht für das Standing in der Politik“ und es helfe nicht "bei der Stimmung auf der Straße."

Damit stellt sich Linnhoff nicht nur gegen den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, dessen Präsident Guido Zöllick wiederholt gefordert hatte, die sieben Prozent Mehrwertsteuer müssten bleiben. Auch Sven Liebert, Generalsekretär des touristischen Dachverbandes BTW, spricht sich deutlich für die Beibehaltung des ermäßigten Steuersatzes aus. Gute regionale und internationale Küche sei "essenziell für die touristische Aufenthaltsqualität". Durch die massiv gestiegenen Kosten bei Personal, Energie und Lebensmittel hätten Preise in vielen Bereichen in den letzten Monaten angehoben werden müssen. "Wird das Essen gehen zu teuer, schwächt dies die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Städte und Regionen als attraktive Tourismusstandorte", warnt Liebert. 

Auch der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC), der Bundesverband der Deutschen Incoming-Unternehmen e.V. (BVDIU) und der touristische Mittelstandsverband ASR hatten sich in diesem Sinne geäußert.

Christian Schmicke

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