Staat dürfte an TUI-Hilfen gut verdienen
Für die Steuerzahler werde das Engagement des Bundes bei TUI, das im Zuge der Corona-Pandemie erfolgt war, lukrativ, sagte CEO Sebastian Ebel der FAZ. Sowohl bei einem Verkauf der stillen Einlage über 420 Millionen Euro als auch für eine Optionsanleihe über 59 Millionen Euro könne der Staat nach aktuellem Stand 75 Prozent Gewinn einstreichen.
Hintergrund von Ebels Berechnung ist die Tatsache, dass die stille Einlage und die Optionsanleihe für einen Euro je Anteilschein in Aktien umgewandelt werden dürfen, die dann verkauft werden könnten. "Das wäre bei einem Kurs von 1,75 Euro wie heute ein Gewinn von 75 Prozent", rechnet der TUI-Chef im Interview mit der FAZ vor. (Anm. d. Red.: Am Donnerstag lag der Kurs der TUI-Aktie bei 1,66 Euro) TUI sei nicht in die Entscheidung eingebunden, das Ob und Wann entscheide allein der Staat, so Ebel weiter. Dieser habe zudem bereits rund 300 Millionen Euro an Zinsen von TUI erhalten.
Der Konzern habe den Schuldenberg schon abgetragen; Ende Juni betrug dieser noch 3,3 Milliarden Euro. Einen bestehenden Kreditrahmen über aktuell noch 2,1 Milliarden Euro, den Tui in Anspruch nehmen kann, wenn Liquidität gebraucht wird, will der CEO zunächst nicht weiter reduzieren: "Ich wüsste nicht, was wir gewinnen würden, wenn wir das vorzeitig aufgäben – im Verhältnis zu dieser Absicherung sind die Kosten vertretbar", unterstrich er gegenüber der FAZ.