19. Dezember 2023 | 17:45 Uhr
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Lufthansa muss Flugpläne auch 2024 reduzieren

Lufthansa werde den Flugplan für 2024 "etwas anpassen" und das ursprünglich geplante Wachstum leicht reduzieren, sagt CEO Carsten Spohr (Foto) im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Gründe dafür seien Personalmangel, Lieferverzögerungen bei Herstellern von Flugzeugen, Triebwerken, Sitzen und Ersatzteilen sowie ungeplante Triebwerksüberholungen.

Spohr Carsten

Carsten Spohr muss auch 2024 auf die Wachstumsbremse treten

Lufthansa investiere aktuell "mehr denn je" und gebe jährlich allein rund drei Milliarden Euro für neue Flugzeuge aus, sagte Spohr der Süddeutschen. Bislang seien 200 Maschinen bestellt, zudem werde gerade ein Auftrag für 80 Kurzstreckenflugzeuge verhandelt. Doch es werde wohl noch mehrere Jahre dauern, bis die Lieferketten wieder wie vor Covid funktionierten.

Die Besteuerung von Kerosin für Inlandsflüge hält der Lufthansa-Chef erwartbarerweise für keine gute Idee. Erst 2020 sei die Luftverkehrsabgabe drastisch erhöht worden, und zudem würden ab 2025 die Luftsicherheitsgebühren um bis zu 50 Prozent anzuheben. Dazu kämen künftig noch "gravierende Belastungen" durch die EU-Klimaschutzpolitik, so der LH-Chef. Eine zusätzliche innerdeutsche Besteuerung wirke "wie ein Konjunkturprogramm für das Umsteigen außerhalb Deutschlands".

Dabei hätten sowohl der Bundeskanzler als auch der Wirtschaftsminister und der Verkehrsminister bei der nationalen Luftverkehrskonferenz bestätigt, dass die Verlagerung von Verkehr auf Drehkreuze im Ausland für Deutschland schlecht sei, so Spohr. Denn damit leide hierzulande die Verbindungsqualität, Wertschöpfung und Arbeitsplätze könnten in Gefahr geraten. Die aktuellen politischen Pläne stünden im Gegensatz zu dieser Erkenntnis. "Berlin und Brüssel sind im Begriff, die Kostenschraube zu überdrehen", sagte Spohr der Süddeutschen.

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