18. Februar 2025 | 16:04 Uhr
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Führende Touristik-Chefs positionieren sich gegen rechts

Im Vorfeld der Bundestagswahl am kommenden Wochenende beziehen die Unternehmenslenker touristischer Schwergewichte Position. Nachdem in der vergangenen Woche TUI-CEO Sebastian Ebel (rechts) eindringlich vor den Plänen der AfD warnte, bezog nun auch Rewe-Chef Lionel Souque (links) Stellung.

Souque Ebel

Lionel Souque und Sebastian Ebel bei einem Fußballspiel zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Braunschweig

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Ebel hatte in der ARD-Talkshow "Maischberger" erklärt, der Wirtschaftsstandort Deutschland werde zunehmend durch die Haltung der AfD zur Europäischen Union und dem Euro bedroht. Deutschland als Exportnation habe von der Einführung des Euros profitiert. "Wenn wir diesen Vorteil nicht hätten, dann wäre das für unseren Standort noch mal schwieriger, dann würden weitere Investitionen ins Ausland gehen", sagte der TUI-Chef. Würde der Euro tatsächlich hierzulande abgeschafft, zöge dies unweigerlich eine steigende Arbeitslosigkeit und eine deutlich höhere Inflation nach sich.

Daher sei es bedeutsam, bei der Bundestagswahl am 23. Februar demokratische Parteien zu wählen, sagte Ebel. Ausdrücklich appellierte er auch an die Beschäftigten seines Konzerns, auf keinen Fall die AfD zu wählen. Er sehe "die Bedrohung der Demokratie am rechten Rand", so der TUI-Chef.

Ähnliche Appelle von TUI und Rewe

Nun äußerte sich auch Rewe-Chef Lionel Souque, der bis zum Amtsantritt des neuen Dertour-Group-CEOs Christoph Debus die Touristik als Chefsache mitverantwortet, zu dem Thema. Zwar erwähnt er in seinem Statement die AfD nicht ausdrücklich – der Tenor seines Appells ist gleichwohl klar. "Obwohl ich als Franzose in Deutschland nicht wählen darf, ist mir diese Wahl besonders wichtig", schreibt Souque auf der Plattform Linkedin. Das Land stehe vor großen Herausforderungen, die es "nur gemeinsam lösen" könne, und zwar "im Diskurs!". Die neue Regierung solle einige Themen anpacken: Zum einen müsse sie die Position Deutschlands als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt "endlich wieder stärken". Dafür müsse sie Unternehmen und insbesondere den Mittelstand unterstützen, Arbeiten attraktiver machen sowie Regulierung und Bürokratie umfassend abbauen.

Dringender Handlungsbedarf

In all diesen Punkten stimmen die Lenker der beiden größten Touristikunternehmen hierzulande überein – anders als in früheren Zeiten, in denen sich der Rewe-Chef gerne mal über Staatshilfen für TUI mokierte, da der Konzern "streng genommen keine deutsche Firma" sei. Nun herrscht in politischer Hinsicht ein weitgehender Konsens. Auch Ebel hatte sich in der Sendung von Sandra Maischberger kritisch zu Bürokratie und Investitionshemmnissen geäußert und gefordert, dass sich Deutschland auf die eigenen Stärken besinnen müsse.

Souque fordert in seinem Beitrag zudem, dass eine neue Regierung "die Sorgen und Probleme der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen und lösen" müsse. Dabei gehe es um Kinderbetreuung und das Schulsystem, Gesundheit und Pflege sowie Sicherheit – Themen, die "ganz oben auf die politische Agenda" gehörten. Nur so könne Deutschland "vermeiden, dass sich seine Gesellschaft aus Frust und Protest an politischen Extremen orientiert", erklärt der Rewe-Chef. "Setzen wir gemeinsam ein Zeichen – für Demokratie und Diskurs", beschließt er seinen Appell.

Christian Schmicke

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