8. Oktober 2024 | 15:19 Uhr
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Flughafen Düsseldorf mit deutlich weniger Geschäftsreisenden

Zwei Jahre nach dem Ende der Corona-Krise hat sich der Passagiermix am Flughafen Düsseldorf, immerhin der viertgrößte Airport Deutschlands, dramatisch verändert. Während Urlaubsreisen fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen, schwächeln die Geschäftsreisen. Ihr Anteil sank um die Hälfte.

Flughafen Düsseldorf

Der Anteil der Geschäftsreisenden ist am Flughafen Düsseldorf deutlich zurückgegangen

Dies belegen Zahlen der jüngsten Fluggastbefragungen, die der Düsseldorfer Flughafen halbjährlich durchführt. Im ersten Halbjahr 2019 entfielen noch 31,3 Prozent der Passagiere auf Geschäftsreisen, was etwa 3,8 Millionen Geschäftsreisenden entspricht. Im gleichen Zeitraum 2024 lag dieser Anteil bei nur noch 20,8 Prozent – ein Rückgang der Passagierzahlen um rund die Hälfte. Insgesamt flogen 1,9 Millionen Manager, Vertriebsexperten und andere Businessreisende über den größten NRW-Flughafen. Im Gegensatz dazu erlebte der private Reiseverkehr nur einen leichten Rückgang von etwa einem Achtel.

Mehrere Faktoren tragen laut dem Flughafen zu diesem Rückgang bei. Ein wesentlicher Grund sei die zunehmende Nutzung virtueller Meetings, die viele Unternehmen in den letzten Jahren fest in ihre Abläufe integriert haben. Besonders Kurzreisen innerhalb Deutschlands und ins nahe Ausland würden durch digitale Alternativen ersetzt. Virtuelle Konferenzen seien seit der Pandemie ein fester Bestandteil des Geschäftslebens geworden, erklärt der Flughafen. Auch wirtschaftliche Unsicherheiten und steigende Reisekosten würden die Unternehmen dazu zwingen, ihre Reisebudgets zu straffen und Dienstreisen effizienter zu planen, etwa durch das Bündeln mehrerer Termine.

Innerdeutsch hat sich die Bahn oder das Auto als Verkehrsmittel durchgesetzt

Darüber hinaus greifen Geschäftsreisende bei innerdeutschen Reisen häufiger auf die Bahn oder den PKW zurück. Die im europäischen Vergleich hohen staatlichen Abgaben für den Luftverkehr in Deutschland verstärkten diesen Trend, da sie Fluggesellschaften dazu zwingen, ihre Streckennetze anzupassen und teilweise zu reduzieren.

Süleyman Ucar, Pressesprecher des Flughafens Düsseldorf, zeigt sich im Gespräch mit Reise vor9 dennoch optimistisch: "Auch wenn das Niveau der Geschäftsreisen wahrscheinlich niedriger bleiben wird als vor der Pandemie, sind wir überzeugt, dass Geschäftsreisen weiterhin eine zentrale Rolle im Luftverkehr spielen." Der Flughafen arbeite eng mit Fluggesellschaften und der Wirtschaft zusammen, um sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen und weiterhin attraktive Angebote für Geschäftsreisende zu schaffen.

Ein Beispiel für diese Anpassung sei der neue "Wings Express Service", der in Zusammenarbeit mit Eurowings entwickelt wurde. "Dieser Service, der auf innerdeutschen Flügen angeboten wird, zielt darauf ab, den Reiseprozess für Business-Passagiere zu beschleunigen. Durch die Nutzung einer speziellen Schnellspur bei der Sicherheitskontrolle sollen Reisende innerhalb von maximal 40 Minuten vom Flughafen bis zum Flugzeug gelangen", so Ucar.

Pascal Brückmann

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