28. Juni 2019 | 07:00 Uhr
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Bucher will kein reiner Last-Minute-Anbieter sein

Die Thomas-Cook-Tochter aus Meerbusch hat ihr Erscheinungsbild aufgefrischt und will sich als Budget-Marke vom Image des reinen Last-Minute-Anbieters lösen. Konzernintern könnte das zur Gratwanderung werden.

Obwohl bei vielen Reisebüros beliebt, fristet Bucher Reisen innerhalb der deutschen Sparte ein gewisses Mauerblümchen-Dasein. Äußerungen zu strategischen Themen überlässt man fast immer den Kollegen aus Oberursel. Wenn der Veranstalter mal in die Öffentlichkeit tritt, dann nahezu ausschließlich mit Angeboten und Preisen.

Nun nimmt Geschäftsführer Michael Gisbertz  den jüngsten Rebrush mit neuem Design und dem neuen Slogan „Der Deal zum Ziel“ zum Anlass, um klarzustellen, dass Bucher Reisen mehr sein will als eine reine Kurzfrist-Abverkaufsmarke. Vielmehr richte sich Bucher Reisen an "Smartshopper", die „maximale Qualität zum niedrigsten Preis“ suchten. "Bei uns gibt es den besten Preis, egal ob langfristig buchbare Reise-Deals oder Last Minute-Angebote", formuliert der Markenchef den Anspruch.

Zudem will der Veranstalter die Auffrischung nutzen, um die Reisebüros, denen laut Gisbertz das „Hauptaugenmerk“ gilt, zur heißen Phase des Last-Minute-Geschäfts mit einem Gewinnspiel aus der Reserve zu locken. Für Buchungen vom 28 Juni bis 26. Juli gibt es Lose, mit denen die Reiseprofis E-Scooter, Musical Tickets, Instax Mini-Kameras und Luftmatratzen gewinnen können.

So einleuchtend der Anspruch, auch im Geschäft mit langfristigeren Buchungen stärker wahrgenommen zu werden auch ist, einen Haken hat er. Denn mit der ausdrücklichen Abkehr vom reinen Last-Minute-Anbieter, die Bucher Reisen faktisch ohnehin schon vor längerer Zeit vorgenommen hat, rückt das Markenprofil ganz in die Nähe zur großen Schwester Neckermann Reisen. Und zu viel konzerninternen Wettbewerb wird man in Oberursel vermutlich nicht gerne sehen.

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