Betrüger führen Booking-Kunden hinters Licht
Vermeintliche Anbieter von Ferienwohnungen werben nach Informationen des "RBB" mit Rabatten und kulanten Stornoregeln für Objekte, die es gar nicht gibt. Allein in Berlin fielen 500 Reisende pro Jahr darauf herein, heißt es. Booking habe dazu erklärt, die Mitarbeiter könnten "nicht jedes Inserat einzeln überprüfen".
In einer am Montagabend ausgestrahlten Folge der "RBB"-Sendung "Supermarkt" verfolgten Journalisten Angebote auf Booking und enttarnten die dargestellten Unterkünfte als „bloße Fotokopien“. Auch hätten sich die Anbieter gestohlener Identitäten bedient, heißt es. So habe das Whats-App-Profilbild einer amerikanischen Fernsehmoderatorin zugeordnet werden können, die Telefonnummer gehöre zu einem Anschluss in Dänemark.
Die Betrüger lockten ihre Kundschaft demnach mit besonders kulanten Regelungen während der Corona-Epidemie und dem angeblichen Verzicht auf Stornogebühren. Außerdem werde mit Preisrabatten geworben. Allerdings solle der Vertrag über eine Whats-App-Nummer direkt mit dem Vermieter geschlossen und das Geld auf dessen Konto überwiesen werden, berichtet der Sender.
Konsumenten übersehen Warnsignale
Spätestens die eigenwilligen Zahlungsbedingungen müssten bei Verbrauchern eigentlich die Alarmglocken klingeln lassen. Doch das Landeskriminalamt erklärte laut RBB auf Anfrage, dass sich allein in Berlin jährlich 500 Reisewillige durch derartige Anzeigen hinters Licht führen ließen. Das im Vorfeld überwiesene Geld sei in der Regel weg. Nur etwa ein Drittel der Täter könne vom LKA Berlin ermittelt werden, die für die Straftaten genutzten Konten würden in den meisten Fällen aufgelöst.
Booking erklärte auf "RBB"-Anfrage, man kenne die Problematik und habe Tools und Mitarbeiter, die gefälschten Angeboten auf die Spur kämen. Doch angesichts der Zahl von rund drei Millionen Ferienwohnungen, Hotels und Villen könnten die Mitarbeiter nicht jedes Inserat einzeln überprüfen.
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