27. März 2025 | 10:47 Uhr
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Bahn senkt operativen Verlust auf 333 Millionen Euro

Die Bahn hat ihren operativen Verlust 2024 gegenüber dem Vorjahr um rund 1,8 Milliarden Euro auf minus 333 Millionen Euro reduziert. Gründe sind höhere Bundesmittel und Einsparungen. Das Jahresergebnis nach Steuern betrug minus 1,8 Milliarden Euro. Der Regionalverkehr kehrte in die Gewinnzone zurück, während der Fernverkehr weiter schwächelt.

ICE 3 Neo

Die Bahn, hier ein ICE3 Neo, konnte den operativen Verlust im vergangenen Jahr reduzieren

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Besonders im Regionalverkehr verzeichnete die Bahn Fortschritte. DB Regio schrieb 2024 erstmals wieder einen operativen Gewinn von 108 Millionen Euro. Die Verkehrsleistung stieg vor allem aufgrund des Deutschlandtickets um 7,7 Prozent, der Umsatz um 5,9 Prozent. Der Fernverkehr hingegen blieb weiter defizitär. Der operative Verlust erhöhte sich auf 96 Millionen Euro, bei rückläufiger Verkehrsleistung und sinkendem Umsatz. Die Pünktlichkeit sank auf 62,5 Prozent.

Infrastruktur bleibt Schwachstelle

Die Qualität des Bahnbetriebs wurde laut DB 2024 stark durch die überlastete und störanfällige Infrastruktur beeinträchtigt. Trotz intensiver Bautätigkeit und Investitionen habe die Betriebsleistung im Streckennetz nicht gesteigert werden können. Die erste generalsanierte Strecke – die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim – war planmäßig fertiggestellt worden. Vorstandschef Richard Lutz sprach von einem „eingeleiteten Turnaround“ durch mutige Sanierungsschritte.

Sanierungsprogramm S3 gestartet

Im zweiten Halbjahr startete der Konzern das Programm S3 zur strukturellen Sanierung von Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit. Ziel ist es, bis 2027 die Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherzustellen und dauerhaft schwarze Zahlen zu schreiben. 2024 investierte die Bahn mit Unterstützung des Bundes insgesamt 18,2 Milliarden Euro, ein Rekordwert. Die eigenfinanzierten Investitionen stiegen um 11,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro.

Konzernumbau und Stellenabbau

Die Bahn will sich zunehmend auf das Kerngeschäft in Deutschland konzentrieren. Die Logistiktochter DB Schenker und der europäische Nahverkehrsanbieter DB Arriva werden nicht mehr im operativen Ergebnis berücksichtigt. Der Verkauf von Schenker, der für dieses Jahr angepeilt ist, soll die Schuldenlast senken. Die Netto-Finanzschulden betrugen am Jahresende 32,6 Milliarden Euro – 1,4 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. In der Verwaltung wurden rund 1.000 Stellen gestrichen. Bis 2027 sollen konzernweit rund 10.000 Stellen wegfallen, vor allem im administrativen Bereich.

Klimaziele bestätigt

Auch beim Klimaschutz macht der Konzern Fortschritte. Der Anteil erneuerbarer Energien im Bahnstrommix stieg auf knapp 70 Prozent. Die CO2-Emissionen sanken nach Konzernangaben um 17,9 Prozent.

Die Deutsche Bahn steht nach eigenen Angaben in der schwersten Krise seit der Bahnreform. Mit dem Sanierungsprogramm und einer Fokussierung auf das Kerngeschäft will der Konzern verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Vorstandschef Lutz betonte, erste Maßnahmen zeigten Wirkung – der weitere Weg bleibe jedoch anspruchsvoll.

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