Arbeitgebervertreter prangern Streiks vehement an
Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) hat vor spürbaren negativen Folgen der Streiks für den Wirtschaftsstandort gewarnt. Sie beziffert die Schäden allein durch den Lokführerstreik auf 100 Millionen Euro pro Tag. Ganz ähnliche Töne schlägt der Airline-Verband BDL an.
Die Streiks in der kritischen Infrastruktur seien "nicht nur ärgerlich, sondern auch Wachstumsbremsen", sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der Rheinischen Post. Die volkswirtschaftlichen Schäden träfen die gesamte Wirtschaft. Der Arbeitgebervertreter forderte, den Streiks gesetzliche Schlichtungsregeln vorzuschalten sowie eindeutige Ankündigungsfristen vor Beginn eines Streiks. Das Vorgehen von Verdi, der Lokführergewerkschaft GDL und auch der Flugbegleitergewerkschaft UFO sei "unverhältnismäßig", so Kampeter.
Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kritisiert wirtschaftlichen Schaden, der aufgrund der ständigen Warnstreiks entstanden sei. Allein in den Jahren 2019 sowie 2022 bis heute hätten die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen Einnahmeausfälle von über 395 Millionen Euro aufgrund der Streikaktivitäten im Luftverkehr zu verkraften. Die Jahre 2020 und 2021 waren aus der Berechnung wegen der Corona-Krise herausgenommen worden. "Die Gewerkschaften schwächen die materielle Basis der Unternehmen und ihrer Beschäftigten", sagt Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des BDL. Das verlorene Geld fehle nun "bei den Ausgaben für die Beschäftigten und für Investitionen in den Klimaschutz und in die Stabilität des Flugbetriebs".
Christian Schmicke