Air-Europa-Übernahme durch IAG erneut geplatzt
Die Pläne des britisch-spanischen Luftfahrtkonzerns IAG zur Übernahme von Air Europa sind ein zweites Mal geplatzt. Die Airline mit Sitz in Mallorca, die damit weiterhin mehrheitlich zur spanischen Tourismusgruppe Globalia gehört, gibt sich gleichwohl optimistisch.
Wegen des Widerstands der EU-Behörden hat die British-Airways-Mutter IAG zum zweiten Mal die geplante Übernahme der spanischen Fluggesellschaft Air Europa ad acta gelegt. Der Vorstand sei zu dem Schluss gekommen, dass es "im derzeitigen Regulierungsumfeld nicht im besten Interesse der Aktionäre wäre, die Transaktion fortzusetzen", teilt der Konzern mit.
IAG mit Marken wie Iberia, Vueling und Aer Lingus wollte eigentlich alle noch ausstehenden Anteile an Air Europa für 400 Millionen Euro übernehmen. Nun bleibt IAG Minderheitsgesellschafter mit 20 Prozent der Anteile an der Fluggesellschaft. Für den geplatzten Deal muss der Konzern nach eigenen Angaben 50 Millionen Euro an den Mehrheitsaktionär Globalia zahlen.
Wichtige Rolle im Verkehr zwischen Europa und Amerika
Bei der auf Mallorca ansässigen Fluggesellschaft, die vor allem ein starkes Streckennetz Richtung Lateinamerika unterhält, zeigt man sich mit Blick auf die Zukunft gleichwohl zuversichtlich. Man halte am Strategieplan bis 2026 fest, der "die Grundlagen für ihr Wachstum und ihre Tätigkeit legt und die Konsolidierung der Fluggesellschaft im Drehkreuz Madrid-Barajas sowie ihre Rolle in der Konnektivität zwischen Europa und Amerika sicherstellt", heißt es.
Mit 52 Flugzeugen und hat Air Europa 2023 einen Umsatz von gut 2,7 Milliarden Euro erzielt, rund 18 Prozent mehr als 2022. Der Nettogewinn betrug 165 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2024 seien die Einnahmen erneut um 6,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro gestiegen, teilt die Airline, die in Deutschland mit einer eigenen Dependance in Frankfurt vertreten ist, mit.
Zuletzt hatte Air Europa neue Verbindungen zu einigen lateinamerikanischen Ziele wie Asunción in Paraguay, Medellín in Kolumbien, Panamá und Caracas sowie nach Santiago de los Caballeros in der Dominikanischen Republik aufgenommen; außerdem steht Venedig auf dem Flugplan. Bei der Flotte konzentriert sich die Airline auf Boeing 787 und 737. Noch in diesem Jahr soll eine Boeing 737 Max hinzukommen.
Christian Schmicke