23. September 2024 | 07:00 Uhr Anzeige
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"Wollen uns als feste Größe im Deutschen Markt etablieren"

Nach der Einführung in Deutschland hat sich der Flussreiseveranstalter auf dem deutschen Markt unter der Führung von Geschäftsführer Tim Starke (Foto) gut entwickelt. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet der Chef der Thurgau Travel GmbH über die weiteren Zukunftspläne. 

Starke Tim Thurgau Travel Geschäftsführer

Tim Starke, Geschäftsführer der Thurgau Travel GmbH, berichtet über die Entwicklung der Reederei seit dem Eintritt in den deutschen Markt

Herr Starke, Thurgau Travel ist nun seit zwei Jahren auf dem deutschen Markt aktiv. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung?

Tim Starke: Wir sind sehr zufrieden mit unserer bisherigen Reise. Unsere internen Ziele haben wir nicht nur erreicht, sondern teilweise sogar übertroffen. Wir konnten den Bekanntheitsgrad erhöhen, die Anzahl der Reisebüropartner und Kooperationen ausbauen und auch die Kundenzahl deutlich steigern. Dabei haben wir einige Erkenntnisse gewonnen, die uns veranlasst haben, bestimmte Aspekte unserer Strategie zu überdenken, insbesondere das Thema der kleineren Boutique-Schiffe und der Regionalflüsse. Gleichzeitig haben wir erkannt, dass wir uns auch auf den größeren Flüssen wie Rhein und Donau behaupten können, ohne dabei unsere Nischenstrategie aus den Augen zu verlieren.

Wenn es also gut läuft, dann nehmen Sie den deutschen Markt jetzt noch stärker in den Fokus. Welche neuen Reisen haben Sie im Programm?

Ja, wir erweitern unser Angebot kontinuierlich. Neben den regionalen Reisen in Deutschland, wo sich Routen von und nach Bremen zu einem weiteren Schwerpunkt entwickeln, haben wir nun auch verstärkt europäische Ziele im Programm. Zum Beispiel eine Flussreise in Schottland mit einem kleinen, exklusiven Schiff für 37 Passagiere, das auch Teile der Westküste bereist. Außerdem bieten wir jetzt auch eine Reise auf dem Douro in Portugal an, die speziell für den deutschen Markt konzipiert ist. Dieses Paket beinhaltet eine Verlängerung in Lissabon und einen Direktflug ab Deutschland.

Bestimmte Fahrten sind nun auch mehr oder weniger exklusiv für die deutschen Gäste ausgelegt, zum Beispiel auf der Elbe?

Genau, auf der Elbe haben wir die Saison vorverlegt. Ab dem 3. März bieten wir Fahrten von Berlin nach Dresden und darüber hinaus an, insgesamt zehn Fahrten in dieser Saison. Zudem bieten wir Fahrten von Prag bis Hamburg und eine spezielle Adventsfahrt von Berlin nach Prag und zurück an, die auch über Weihnachten respektive Silvester geht.

Und wie sieht es bei den Schiffen aus? Kommen hier neue Schiffe zum Einsatz?

Ja, wir erweitern unsere Flotte. 2023 haben wir bereits die "Thurgau Gold" für Rhein und Main in Betrieb genommen, einen kompletten Neubau. Für 2024/25 steht die Einführung der "Mekong Discovery" in Asien an, ein echtes 5-Sterne-Schiff mit 25 Quadratmeter großen Kabinen.

Wie wird das Angebot vom Reisebürovertrieb angenommen? Wie viele aktive Agenturen buchen Thurgau Travel?

Der Vertriebsmix ist für uns entscheidend, und die Reisebüros sind eine essenzielle Säule. Wir haben aktuell einen hohen dreistelligen Bereich an aktiven Verträgen mit Reisebüros. Besonders stark sind wir im Südwesten Deutschlands, wahrscheinlich aufgrund der Nähe zur Schweiz. Auch in Berlin und Sachsen, wo wir viele Abfahrten haben, sowie im Nordwesten, sehen wir eine zunehmende Nachfrage.

Welche positiven und kritischen Learnings haben Sie bislang von den Reisebüros in Deutschland erhalten?

Zu Beginn gab es einige Herausforderungen, etwa in Bezug auf Buchbarkeit, Erreichbarkeit und technische Anbindungen. Mittlerweile sind wir bei Cruisehost und Cruise Compass angebunden und wollen diese technischen Verbindungen weiter ausbauen. Unsere neu gestaltete Website ist seit Kurzem online und stellt den Partnern einen speziellen Agenturbereich ab dem vierten Quartal in Aussicht. Positiv war das Feedback der Agenturen zu unseren Routen. Es ist immer wichtig, den Austausch mit den Agenturen zu pflegen, denn sie sind einfach am nächsten am Markt und an den Kunden. Perspektivisch planen wir daher auch mit verstärktem Außendienst die Kommunikation zu den Büros zu stärken.

Thurgau Travel kommt bekanntlich aus der Schweiz. Sind die Reisen daher besonders hochpreisig?

Wir legen großen Wert darauf, ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Unser Anspruch an die Qualität ist hoch, sowohl bei der Crew als auch bei den Guides und Ausflügen. Dennoch achten wir darauf, dass unsere Reisen für unterschiedliche Budgetvorstellungen zugänglich bleiben. Wir nutzen den Einzelkabinenzuschlag punktuell, um auch hier Flexibilität zu ermöglichen. Bei einigen Rhein und Donau-Reisen fällt der Einzelzuschlag sogar weg. Zudem bieten wir ausreichend kürzere Reisen an, die automatisch günstiger sind.

Gibt es einen bestimmten Kundentyp, der sich auf den Thurgau-Schiffen besonders wohlfühlt?

Unsere Kundschaft zeichnet sich durch Entspanntheit und Genussfreude aus. Themenkreuzfahrten, zum Beispiel auf der Mosel und dem Rhein, kommen sehr gut an. Wir haben auch viele aktive Kunden, die genau wissen, was sie wollen, und unsere Aufgabe ist es, ihre Erwartungen zu übertreffen, etwa durch überraschende Erlebnisse während der Reise. Unsere Kunden sind oft sehr informiert und reiseerfahren.

In kurzer Zeit haben Sie schon viel erreicht. Welche Rolle wird Thurgau Travel im Jahr 2030 auf dem deutschen Flusskreuzfahrten-Markt einnehmen?

Unser Ziel ist es, uns als feste Größe auf dem deutschen Markt zu etablieren, mit einem klaren Markenkern, der auf Regionalflüsse und Nachhaltigkeit fokussiert ist. Das Thema Nachhaltigkeit ist für unsere Muttergesellschaft von zentraler Bedeutung, und wir möchten, dass Thurgau Travel auch dafür bekannt und geschätzt wird.

Das Gespräch führte Pascal Brückmann

Mehr über die weltweiten Flussreisen von Thurgau Travel, zur Marke und zur Unterstützung der Reisebüros lesen Sie in der Thurgau-Travel-Woche auf Reise vor9 und Counter vor9 sowie auf der Website von Thurgau Travel.

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