Kleine Länderkunde Südaustralien
Besucher finden in Südaustralien viel Platz und unberührte Natur – und sie können sich darauf gefasst machen, bei einem Roadtrip durch die Region stundenlang kein einziges Auto zu sehen. Dafür aber Attraktionen der Natur – die man vor Ort größtenteils nur mit wenigen anderen Besuchern teilen muss.
SATC
Die markante Felsformation Remarkable Rocks auf Kangaroo Island leuchtet in der Abendsonne am schönsten
Südaustralien ist mit einer Fläche von knapp einer Million Quadratkilometern der viertgrößte australische Bundesstaat – und dennoch fast menschenleer. Gerade einmal knapp 1,8 Millionen Menschen leben in einem Gebiet, dass fast dreieinhalb Mal so groß wie Deutschland ist. Die meisten davon, rund 1,3 Millionen, sind in der Hauptstadt Adelaide zuhause.
Unterwegs sollte man die Augen offen halten und immer wachsam sein: Die Chance, dass einem Kängurus, Wallabys, Emus, Echidnas oder Koalas begegnen, ist nirgends so wahrscheinlich wie in Südaustralien. Vor allem die drittgrößte australische Insel Kangaroo Island wird ihrem Namen mehr als gerecht. Die Tiere dominieren klar, was auch daran liegen mag, dass die ersten europäischen Entdecker nur wenig Interesse am unwirtlichen Süden Australiens zeigten.
In Südaustralien zeigt sich der fünfte Kontinent von seiner ursprünglichen Seite – und da ist für reichlich Abwechslung gesorgt. Von wilden Meeresküsten und traumhaften Stränden auf der Eyre-Halbinsel oder Kangaroo Island über Mittelgebirgsregionen, tiefe und dicht bewaldete Täler bis hin zum gar nicht mal so kargen Outback – der Bundesstaat ist ein Kaleidoskop der Südhalbkugel.
Auch das Wetter ist örtlich recht unterschiedlich: Während rund um Adelaide ein eher mediterranes Klima mit hohen Sommertemperaturen und zumindest im Winter regelmäßigen Regenschauern vorherrscht – und dadurch die Winzer im nahen Barrosa-Valley frohlocken lässt –, wird es in den Outback-Regionen eher heiß und trocken.
Der Bundesstaat liegt zentral und ist gut mit allen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ob mit dem Flugzeug über den Airport von Adelaide, mit dem Auto unter anderem über die Great Ocean Road, Reisebussen oder mit dem Zug. Kreuzfahrer steuern in der Regel die Häfen von Adelaide oder Port Lincoln auf der Eyre-Halbinsel an. Somit kann der Bundesstaat bei so ziemlich jeder Reiseart gut eingebunden werden.
Zeit sollte man mitbringen, denn die Entfernungen sind groß. Attraktionen und Naturwunder erwarten einem überall. Egal ob man entlang der Küste von Melbourne in Victoria nach Adelaide oder von Adelaide nach Perth in Westaustralien fahren möchte oder sich von Adelaide aus in das wilde Outback und zu einer Durchquerung des Kontinents vom Süden Richtung Norden aufmacht.
Dabei stößt man immer auch auf Mitglieder der ältesten Kultur der Welt: Australiens Ureinwohner, die Aboriginals, kamen vor rund 50.000 Jahren auf den Kontinent und sind seitdem auf eine besondere Weise mit dem Land verbunden. Sie spüren es und betrachten es als heilig. Bei Exkursionen mit einem Aboriginal-Guide entdecken Besucher das Land von einer gänzlich anderen und spirituellen Seite.
Eine weitere beliebte Art, Südaustralien zu erkunden, ist ein Arbeitsurlaub, ein Working Holiday. Vor allem junge Leute bis Mitte 30 nutzen vielfach diese Option und es gibt sogar eine eigene Website mit Job-Angeboten in Südaustralien. Damit kann man sich seinen Urlaub vor Ort finanzieren – ob als Obstpflücker, Barkeeper oder Helfer auf einem der zahlreichen Farmen und Weingüter Südaustraliens, von denen sich die besten auch in der Nähe von Adelaide befinden, zum Beispiel in den Adelaide Hills, Barossa Valley oder in der Region Riverland.
Sven Schneider
Mehr über den australischen Bundesstaat lesen Sie in der Themenwoche Südaustralien auf Reise vor9 und Counter vor9. News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.