Kleine Länderkunde Saint Lucia
Heimat von Nobelpreisträgern, dichter Dschungel, Vulkane und kilometerlange Traumstrände: Das Eiland Saint Lucia gehört zu den Kleinen Antillen in der östlichen Karibik, hat eine wechselvolle Geschichte und Urlaubern einiges zu bieten.
Hier zum Einstieg mal ein Fun Fact: Saint Lucia ist die einzige Nation weltweit, die nach einer Frau benannt wurde. Die heute eigenständige und zum britischen Commonwealth of Nations gehörende Insel wurde von französischen Seeleuten nach der heiligen Lucia von Syrakus benannt, als sie im Jahr 1502 an deren Gedenktag, dem 13. Dezember, vor der Insel Schiffbruch erlitten und sich auf die Insel retteten. Zwei Jahre zuvor kreuzte Christoph Columbus vor der Insel, betrat sie aber nicht – aus Furcht vor den Einheimischen.
Wieder waren es die Franzosen, die Saint Lucia ab 1664 an die Briten abtreten mussten. Zu wichtig war das winzige Eiland aufgrund seiner strategischen Lage, als dass eine Partei sie kampflos hergab. Denn aufgrund ihrer Position in der östlichen Karibik lag sie näher an Europa als andere Inseln – was für den späteren Handel mit Sklaven und Silber wahres Gold wert war.
Nachdem sowohl Briten als auch Franzosen je sieben Mal die Hoheit über die Insel hatten, ging sie im Mai 1814 endgültig als Kronkolonie an das Vereinigte Königreich und wurde erst 1979 als Teil des Commonwealth in die Unabhängigkeit entlassen – als ein karibisches Kleinod, dass vor allem mit seiner landschaftlichen Schönheit überzeugt.
Die gerade einmal 613 Quadratkilometer große Insel wird in ihrem Inneren von dichtem Regenwald bedeckt, aus dem die Zeugnisse ihrer vulkanischen Vergangenheit herausragen. Zahlreiche mittlerweile inaktive und erkaltete Vulkane prägen das Landschaftsbild, mit dem 950 Meter hohen Mount Gimie als mächtigste Erhebung. Der Anblick von Saint Lucia wird allerdings von den Pitons dominiert – einem Doppelvulkan, dessen Silhouette es sogar auf die Staatsflagge geschafft hat. Die beiden Gipfel, Petit Piton und Gros Piton, sind ein beliebtes Fotomotiv im Südwesten von Saint Lucia und seit 2004 Weltnaturerbe der Unesco.
Diese Region ist wie der gesamte Süden ursprünglicher als der Norden, wenngleich auch dieser bislang von Massentourismus verschont blieb. Das gilt auch für den Großteil des mit rund 120.000 Einwohnern besiedelten Norden, vor allem in den auf Urlauber abgestimmten Touristenzentren wie der Hauptstadt Castries oder dem Ort Rodney Bay, wo es neben hellen und feinsandigen Sandstränden auch reichlich Bars, Clubs und Hotels gibt. Die Strände im Süden sind eher silbrig-dunkel durch das vulkanische Quarz in ihnen.
Ein karibischer Postkartentraum sind beide Strandvarianten – und auch das Klima mit einer erhöhten Luftfeuchte und durchschnittlich 21 bis 31 Grad im Jahresmittel zeigt Besuchern wie auch Einheimischen deutlich, in welcher tropischen Region der Welt sie sich befinden.
Ein Klima, dass offensichtlich kluge Köpfe hervorbringt. Dazu ein abschließender Fun Fact: Die winzige Insel hat gemessen an ihre Größe und Einwohnerzahl die zweithöchste Dichte an Nobelpreisträgern weltweit. Der eine, Derek Walcott, erhielt 1992 den Literatur-Nobelpreis, und der andere, William Arthur Lewis, wurde 1979 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.
Mehr über die karibische Insel lesen Sie in der Themenwoche Saint Lucia auf Counter vor9. News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.