Litauen aktiv heißt raus in die Natur
Eine Auszeit nach Litauen ist nicht komplett, wenn man sie nur in einem Hotelzimmer verbringt. Die Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren oder Wassersport sind aufgrund der Natur des Landes überbordend.
Radeln: Litauen ist von der Fläche her nicht übermäßig groß. Der Grenzverlauf beträgt lediglich 1.136 Kilometer, eine Strecke, für die hartgesottene Radfahrer etwa 44 Stunden benötigen. Dabei macht es das Landschaftsprofil den Radfahrern einfach: Allzu viele Berge gibt es nicht. Vielmehr führen die Routen durch viele Wälder und entlang von etwa 2.500 Seen – perfekt, um nach einer schweißtreibenden Fahrt einfach mal Abkühlung zu suchen und in den See zu springen.
Natürlich kann sich jeder Besucher seine eigene Route durch Litauen suchen – aber für alle diejenigen, die nicht allzu viel planen wollen, hat Litauen Tourismus einen Radführer mit 11 ausgewiesenen, szenischen, abwechslungsreichen und reizvollen Routen veröffentlicht.
Die Routen sind an Themen oder an Landschaften geknüpft. So gibt es beispielsweise die historische Route, die einige geschichtlich bedeutende Orte wie Vilnius, Kaunas, Trakai oder Silute verbindet. Wer die 342 Kilometer lange Tour in Angriff nimmt, sollte etwa 7 bis 10 Tage dafür einplanen. Weitere Routen mit Längen zwischen 180 und 220 Kilometern führen quer durch die Kurische Nehrung und entlang von Dünen, Haff und Ostsee-Strand. Unterwegs laden kleine Fischerstädtchen zum Verweilen ein. Es gibt mehrere Routen, Ausgangs- und Endpunkt ist immer Klaipeda.
Ebenfalls reizvoll sind drei Themenrouten auf den Spuren der deutschen beziehungsweise ostpreußischen Vergangenheit Litauens, die entweder in Nida, Vente oder Klaipeda beginnen. Wer bei diesen Touren ein wenig Körperkraft sparen möchte, kann auch durchaus auf Bus und Bahn setzen. In den Zügen darf in der zweiten und dritten Klasse das Fahrrad mitgenommen werden. Busse, die eine solche Möglichkeit aufweisen, besitzen ein spezielles Bussymbol. Auf Booten, Fähren und Schiffen kostet die Fahrradmitnahme einen Euro.
Wandern: Die naturgegebenen Möglichkeiten für anregende Wandertouren sind in Litauen unbegrenzt. Mehr als 150 gepflegte offizielle Wanderwege gibt es im Land, die meisten davon führen durch die vielen Nationalparks des Landes. Ob auf sandigen Dünenpfaden an der Kurischen Nehrung oder über ausgewiesene Erlebniswege in den Nationalparks und Schutzgebieten – die Auswahl ist riesig.
Einige Wanderrouten führen durchs Moor, andere wiederum entlang von Bächen oder durch uralte Kiefernwälder, durch tundrenartige Landschaften oder direkt zu Relikten aus der Zeit des Kalten Krieges wie im Zemaitija Nationalpark, in dem im Städtchen Plateliai eine alte Atomraketenbasis zu einem Museum hergerichtet wurde. Für manche Routen wie den Lehrweg von Kamanos braucht man allerdings einen speziellen Fremdenführer, um die fragile und geschützte Tier- und Pflanzenwelt zu erkunden.
Wassersport: In Litauen ist der Weg zum Wasser nie weit. In diesem Land der kurzen Wege ist immer eines von rund 3.000 Gewässern in unmittelbarer Umgebung – kein Wunder, dass es Litauer in ihrer Freizeit nur zu gerne ans Wasser zieht. Gelegenheit gibt es reichlich: Sämtliche Flüsse und Bäche kommen auf eine Gesamtlänge von fast 60.000 Kilometern. Und dann ist da ja noch die Ostseeküste mit ihrer 90 Kilometer langen Ausdehnung und zahlreichen mit einer blauen Flagge versehenen Stränden, was ihnen eine vortreffliche Wasserqualität attestiert.
Das Kurische Haff gilt als riesige Lagune mit stets ordentlichem Wind und flachem Wasser als absolutes Top-Revier für Kiter und Surfer, im Unesco Weltnaturerbe Kurische Nehrung gibt es zahlreiche Anbieter für romantische Bootausflüge. Zum Kayak- und Kanufahren bieten sich die vielen Bäche und Flüsse an und es gibt landesweit insgesamt 38 Wakeboard Parks. Einen guten Überblick über die offiziellen Wassersportanlagen- und Angebote gibt es über eine spezielle Karte auf der Internetseite von Litauen Tourismus.
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