4. Dezember 2023 | 07:00 Uhr
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80.000 Kilometer Wanderwelt in Kanada

Der Herbst ist eine tolle Zeit für Wanderer in Kanada, wenn ab Mitte September die Ahornbäume, Birken oder Eichen ihre Farben zu strahlend tiefrot, orange, ockerfarben oder gelb wechseln. Bei der Auswahl der passenden Route haben Trekking-Fans die Qual der Wahl. Zwischen Pazifik, dem Eismeer und dem Atlantik gibt es mehr als 80.000 Kilometer Trails.

Kanada British Columbia Lake O'Hara Wandern iStock ronniechua.jpg

Der Lake O'Hara in British Columbia schmückt die Werke vieler Gemälde

Der Lake O´Hara im Yoho National Park in den Rocky Mountains von British Columbia hat vielen Künstlern wegen seiner idyllischen Lage als beliebte Vorlage für ihre Werke gedient. Der Herbst ist am Lake O‘Hara durch üppige Lärchenhaine, die wie farbige Sprenkel in den immergrünen Nadelwäldern und dem alpinen Hochland liegen, eine sehr atmosphärische Zeit mit großer Kulisse. Der See ist entweder zu Fuß oder mit einem Shuttle-Bus von Parks Canada zu erreichen. Im nahen Umkreis gibt es 25 weitere Seen. Besonders dramatische herbstliche Aussichten bieten sich auf den Rundwanderwegen des Opabin Plateau (6 Kilometer) und am Big Larches Loop (7 Kilometer), die beide am Seeufer des Lake O’Hara beginnen.

Seine spektakuläre Lage im Tal der zehn Gipfel und eine tiefblaue Farbe machen den Moraine Lake im Banff National Park zu einem der bekanntesten kanadischen Postkartenmotive. Gerade im Herbst spielt der See unweit von Lake Louise seine Stärken aus und bietet Wanderern große Panoramen. Direkt am Ufer des Moraine Lake beginnen einige der spektakulärsten Lärchen-Wanderungen in Kanada, für jeden Fitness-Grad gibt es den passenden Trek. Reizvolle Routen führen durchs Larch Valley (8,5 Kilometer) oder zum Eiffel Lake (12 Kilometer). Von Lake Louise aus starten herbstliche Touren wie zum Saddleback Pass (7,5 Kilometer) oder dem Big Beehive (11 Kilometer). Der Einstiegspunkt in die Wanderungen kann unter anderem mit Shuttlebussen von Parks Canada und den Bussen des regionalen Verkehrsverbundes Roam gelingen.

Waskesiu ist ein kleines Dorf am gleichnamigen See im Prince Albert National Park im Norden der Prärieprovinz Saskatchewan und zieht dank seiner kunterbunten Waldlandschaften vor allem im Herbst zahlreiche Wanderer an. Bereits die Anfahrt über den Highway 263 ist ein Erlebnis und führt durch eine Landschaft, die wegen der Blätterfarben grün, gelb, orange und golden leuchtet.  Ideale Treks sind der Spruce River Highlands Trail (8,5 Kilometer), südlich von Waskesiu, oder der Boundary Bog Trail (2 Kilometer) unweit des Dorfs.

The Forks in Winnipeg ist eine der bekanntesten Flussgabelungen im ganzen Land, dort fließen der Assiniboine und Red River ineinander. Der Zusammenfluss wird im Winter auch gerne zum Schlittschuhlaufen genutzt. Im Herbst dagegen lohnt der Weg am Fluss entlang (2,5 Kilometer) bis zum Parlamentsgebäude, beschattet von bunten Laubbäumen. Schön ist auch der Uferweg Red River Walk (12 Kilometer). Er führt am Wasser entlang von der Innenstadt bis zum Churchill Drive Park. Beliebt bei Fotografen ist der Bois-Des-Esprit Trail (2 Kilometer) im Süden der Stadt, der durch eine der vielfältigsten urbanen Waldlandschaften in Kanada führt.

Im herbstlichen Parc National de la Jacques-Cartier in Québec, etwa 50 Kilometer nördlich der Provinzhauptststadt, schlängelt sich ein Fluss zwischen den geschwungenen Hügel. Wanderern eröffnen sich verblüffende Panoramen und Ausblicken auf Zucker- und Rotahorn, auf Birken, Espen und viele andere Baumarten. Die französischsprachige Provinz Québec gilt als eines der Zentren des Herbst-Tourismus in Nordamerika. Eine Parade-Route führt über 400 Höhenmeter auf dem Les Loups Trail (11 Kilometer) bis zu einem Aussichtspunkt. Etwas flacher und kürzer ist der Wanderweg Le Perdreau (5,5 Kilometer) - entlang des Flusses Jacques Cartier, vorbei am Buvard-See und durch üppige Ahornhaine.

Das Farbspektakel der Wälder dauert im Norden nur kurz, ist aber dafür intensiv. Ein passendes Beispiel sind die Cape Breton Highlands im gleichnamigen Nationalpark. Die Hochebenen lassen sich am besten entlang des Cabot Trail erkunden, einer Straße, die Cape Breton Island auf knapp 300 Kilometern umrundet. Insgesamt gibt es im Nationalpark 26 verschiedene Wanderwege, viele davon mit Blick auf die wundersamen Farbenspiele im Herbst von gelb bis purpurrot. Lohnenswert ist vor allem der abwechslungsreiche Franey Trail (7,5 Kilometer). Der Mica Hill Trail (8 Kilometer) besitzt besonders spannende rötliche und lilafarbene Buschlandschaften.

Sven Schneider

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