Was sind die größten Denkfehler von Reisebüros über Jersey?
Antje Rudhart (Foto) ist bei Travel Marketing Romberg als Account Managerin für Jersey dafür zuständig, die Kanalinsel auf dem deutschen Markt zu vertreten und zu promoten. Was Reisebüros für eine gute Beratung wissen sollten, erzählt sie im Interview mit unserem Redakteuer Sven Schneider.
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Antje Rudhart klärt auf, was Reisebüros über Jersey wissen sollten
Was ist der größte Denkfehler von Reisebüros, wenn es um Jersey geht?
Die Kanalinseln und besonders Jersey sind vielen noch gar nicht so ein Begriff. Viele verorten sie weiter nördlich, dabei liegt sie 160 Kilometer südlich von England direkt vor der französischen Küste. Insoweit ist es auf Jersey auch viel wärmer und sonniger als in England. Und die Insel ist kein Teil des Vereinigten Königreiches – sie gehört lediglich dem britischen Königshaus und verwaltet sich selbst. Unser Claim 'Jersey. Britisch, nur anders' passt daher genau.
Gibt es dadurch andere Anforderungen an die Einreise, die Expedienten berücksichtigen sollten?
Ja, denn obwohl die Insel einen Sonderstatus hat, ist sie dem Beispiel Großbritanniens gefolgt und man braucht zur Einreise einen Reisepass.
Wie viel Zeit sollten Kunden für einen Jersey-Trip einplanen?
Eine Woche sollte es schon sein. Die Insel ist zwar klein, aber man kann viele Dinge unternehmen. Ob Wandern, Radfahren, Beachlife im Sommer oder kulturelle Highlights – kriegt man gut in einer Woche unter. Bei zwei Wochen hätte man noch Zeit, sich die Nachbarinseln Sark, Guernsey oder Herm anzusehen. Manche verbinden Jersey auch mit einem Stopover in London und hängen da noch ein paar Tage dran. Wer mit der Fähre kommt, ist zudem nicht an den Flugplan gebunden und kann sowohl kürzer, aber auch länger bleiben und sich noch ein paar Tage mehr in England oder Frankreich gönnen.
Was ist die beste Reisezeit für Jersey?
Der April bis Oktober, in den Sommermonaten ist es am wärmsten, kann dadurch aber auch voll werden. Der Frühling ist toll mit einem milden Klima, auch der November ist durch den Golfstrom noch angenehm, manchmal sogar bis zu 15 Grad warm.
Welche Kunden sollten Reisebüros warum nach Jersey schicken?
Menschen mittleren Alters, die mal wohin reisen wollen, wo noch nicht jeder war und etwas Neues kennenlernen möchten. Allein schon wegen Jerseys Kombination aus Britishness und französischem Lifestyle, was sich auch kulinarisch mit toller und ausgefeilter Küche bemerkbar macht. Zudem lässt sich auf Jersey Kultur mit Aktivitäten gut verbinden – und Burgen, historische Orte und alte Bunkeranlagen haben wir reichlich. Auch ist die Insel stressfrei – wer entspannen, aber dennoch etwas erleben will, ist hier richtig.
Und welche vielleicht eher nicht?
Für einen reinen Strandurlaub ist es die falsche Insel. So warm ist es dann auch wieder nicht. Auch Kunden, die ausgiebige Partys feiern wollen, wären hier falsch. Zudem ist Jersey kein Shoppingziel, wo man günstige Markenklamotten kaufen kann. Und die Insel ist kein günstiges Reiseziel – für preissensible Kunden ist das nichts. Wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist, findet zwar Hotels mit entsprechender Einrichtung vor. Aber die Insel ist nicht auf Schwerbehinderte ausgelegt. Und viele Optionen wie Wanderungen oder Radtouren sind für diese Zielgruppe schwer zu realisieren.
Was sind die wichtigsten Argumente, Jersey zu besuchen?
Es ist eine bisher noch nicht so bekannte Destination, die aber überrascht. Dazu die Kombination aus Strandleben, Natur, Kultur und Kulinarik und ihre vielen Möglichkeiten, sich aktiv zu betätigen, sowohl an Land als auch auf dem Wasser. Und die kurze Anreise sowie die außergewöhnlichen Unterkünfte: Hier können Sie in einem Schloss, dem Elizabeth Castle oder alten Bunkeranlagen ebenso wohnen wie im Seymour Tower, wo Sie bei Flut komplett vom Meer umgeben sind.
Welche typischen Souvenirs sollte man sich von Jersey mitbringen, um das Reiseerlebnis daheim zu verlängern?
In meinen Augen die Black Butter, eine Art Brotaufstrich aus Äpfeln und Apfelwein, verfeinert mit Lakritz und Gewürzen. Ziemlich typisch für die Insel, und passt sehr gut zu Scones und sogar zu Grillgerichten.
Ihr persönlicher Tipp?
Ein Ausflug mit einem Schnellboot zu den vorgelagerten Inseln, eine Seafari. Die Inseln sind teilweise nur schneeweiße Sandbänke, die bei Flut verschwinden. Gibt auch ein paar bewohnte Inseln, die man dabei besuchen kann. Das Wasser ist türkis, es wirkt wie die Karibik. Im Sommer wird man auf Wunsch dort auch für eine kurze Zeit abgesetzt und kann von seiner eigenen Sandbank ins Meer hüpfen.
Wo bekommen Reisebüros Hilfe bei Fragen?
Bei uns, der Vertretung von Jersey im deutschsprachigen Markt. Wir sitzen in Düsseldorf und sind erreichbar unter (0211) 86842582 oder per E-Mail unter jersey@travelmarketing.de.
Mehr über die vielseitige Kanalinsel erfahren Sie mit unserer Themenwoche Jersey auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.