23. Juni 2022 | 13:20 Uhr
Teilen
Mailen

Bräuche und Feste im grünen Spanien

Die vier autonomen Regionen im Nordwesten Spaniens bieten nicht nur natürliche und kulturelle Schönheiten, sie sind auch feierfreudig. Das drückt sich in zahlreichen Bräuchen und Festen aus. Eine kleine Auswahl.

Galicien Folklore

Feste und Bräuche stehen im Nordwesten Spaniens hoch im Kurs

San Sebastián im Baskenland feiert im August seine Große Woche. Im Rahmen dieses mehrtägigen Festes gibt es kulturelle und sportliche Ereignisse, es werden traditionelle Spiele veranstaltet, Regatten und Ballspiele organisiert und auch Feuerwerksspektakel, Musikevents und Theaterdarbietungen dürfen natürlich nicht fehlen.

Ebenfalls im August findet die Große Woche von Bilbao statt. Dabei handelt es sich um Feierlichkeiten zu Ehren der Schutzpatronin Virgen de Begoña. Die Hauptstadt der Region Biskaya verwandelt sich dann in eine große Bühne für Konzerte, Spektakel, Theateraufführungen, Feuerwerke und Aktivitäten für Kinder auf vielen verschiedenen Plätzen.

Der Markt von Gernika findet jedes Jahr am letzten Montag im Oktober im historischen Zentrum statt. Dort bieten die Bauern der Region ihre Produkte an; dazu finden Wettbewerbe in verschiedenen Kategorien statt: Gemüse, Obst, Blumen, Käse, Honig und Txakolí-Wein, einer Weißweinspezialität. Zusätzlich zum eigentlichen Markt werden auch Straßenumzüge organisiert und es treten "bertsolaris“, eine Art baskische Minnesänger, auf.

Kantabrien

Im Januar feiert der Ort Silió in Kantabrien das Fest "La Vijanera“ in der Art eines Karnevals. Es symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse. Bei dem aus der römischen Tradition hervorgegangenen Spektakel versammelt sich eine mit Masken und Fellen bunt verkleidete Menschenmenge. Unter freiem Himmel werden verschiedene Figuren dargestellt. Sie alle besitzen eine Symbologie, und bei ihrem Zug durch das Dorf machen die Akteure mehrfach Halt, um ihre Späße zu treiben.

Die Straßen des Orts Laredo in Kantabrien füllen sich jeden letzten Freitag im August mit Blumen. Höhepunkt der Blumenschlacht von Laredo ist ein Umzug der mit unzähligen Blüten geschmückten Festwagen durch die Straßen der Stadt. Am Abend davor können Besucher miterleben, wie die Wagen und der Ort geschmückt werden. Neben dem Umzug finden ein Straßenmarkt, Musikveranstaltungen mit der Kürung des schönsten Wagens durch eine Jury sowie ein Feuerwerk bei Einbruch der Dunkelheit statt.

Das Orujo-Fest in Potes mitten in den Picos de Europa wird seit 1984 im November gefeiert. Dabei versammeln sich tausende Menschen, die diese typische Spirituose kosten wollen, die nach uralter Formel hergestellt wird. Besucher haben Gelegenheit, bei der öffentlichen Destillation des Tresterschnapses dabei zu sein und ihn anschließend in den Straßen des Ortes zu kosten. Neben dem Schnaps werden auch andere regionale Produkte und Gerichte angeboten, darunter der Eintopf Cocido lebaniego mit Kichererbsen, Kartoffeln und Kohlgemüse, Borono-Wurst mit Apfel, Picón-Käse und vieles mehr. Ein Programm mit Musikdarbietungen, Vorträgen und Folkloreaufführungen umrahmt das Fest.

Asturien

Beim Apfelwein-Festival in der Ortschaft Nava in dreht sich am zweiten Wochenende im Juli und in der Vorwoche alles um das für die Region so typische Getränk. Während der Festtage finden Vorträge, Kolloquien, Ausstellungen, Konzerte und Theater statt. Am Samstag gibt es kostenlosen Apfelwein. Als einzige Bedingung für die Einladung muss man ein grünes Halstuch tragen. Am Sonntag, dem letzten Tag der Festlichkeiten, findet ein Einschenk-Wettbewerb statt.

Alljährlich am ersten August-Samstag nehmen Kanufahrer aus der ganzen Welt an der Sella-Abfahrt in Asturien teil. Es wird nur zum Wettkampf zugelassen, wer eine Wettbewerbslizenz besitzt. Mehr als tausend Boote geben alles, um als erste die 20 Kilometer lange Strecke zwischen der Ortschaft Arriondas und der Ziellinie in Ribadesella auf dem Fluss Sella zurückzulegen. Tausende von Zuschauern haben am Ufer ihren Spaß und feuern die Sportler enthusiastisch an. Nach der Zieleinfahrt geht das Fest weiter, es findet ein Picknick unter freiem Himmel statt. Dabei wird gegessen, Apfelwein getrunken, gesungen, getanzt. Nachts verlagert sich das Geschehen nach Ribadesella, wo bis in die frühen Morgenstunden hinein in den Bars und bei den Straßenfesten weiter gefeiert wird.

Der Ursprung der Fiesta del Asturcon zu Ehren des Asturcon-Ponys aus der Region Asturien liegt im Jahr 1980, als diese Pferderasse vom Aussterben bedroht war. Schauplatz des Festes ist der Ort Sardeda. Den Auftakt des Fests bildet ein Feldgottesdienst am Morgen. Anschließend finden ein Regionaltanz-Wettbewerb und ein Bruderschaftsessen statt und es treten Musikkapellen und Dudelsackbands auf. Danach beginnt die Reit- und Dressursschau. Außerdem werden die im Laufe des Jahres geborenen Asturcon-Fohlen mit Brandzeichen versehen.

Galicien

In der Johannisnacht, wenn der Sommer eingeläutet wird, verwandelt sich La Coruña in Galicien in ein riesiges Freudenfeuer. Bereits im Mai finden verschiedene Aktivitäten statt, die auch im Juni mit zahlreichen kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Veranstaltungen sowie Volksfesten noch fortgesetzt werden. An vielen Orten der Stadt werden Kammermusikkonzerte, Liederabende, Ausstellungen, Ballett oder regionale Tänze veranstaltet. Am 23. Juni finden dann Märsche und Umzüge statt, bei denen Musikkapellen, Dudelsäcke und traditionelle Tänze sowie Riesen und Gigantenköpfe die Straßen füllen. Die Plaza de María Pita ist Schauplatz eines Musikfestivals. Zur Essenszeit füllt sich die Luft mit dem Geruch gebratener Sardinen, die bei den zahlreichen "Sardiñadas" in allen Vierteln der Stadt zubereitet werden.

O Carballiño in der Provinz Ourense feiert im August das traditionelle Krakenfest. Rund um große Kupferkessel versammeln sich Tausende von Personen und warten darauf, dieses typische galicische Gericht probieren zu können. Bei dem Fest werden zwischen 25.000 und 30.000 Kilo Krake zubereitet. Aber auch andere traditionelle Produkte der Gegend wie etwa Brot aus Cea, Pastete oder Ribeiro-Wein werden serviert.

Zahlreiche Menschen begeben sich jährlich am ersten Sonntag im August nach Catoiras in Galicien, beim Wikinger-Fest dabei zu sein. Seit 1960 spielen die als Wikinger verkleideten Bewohner des Ortes einen Piratenangriff nach, der die Ortschaft ereilte. Höhepunkt des Festes ist die Landung. An Bord einer Nachbildung eines Wikingerschiffs aus dem 11. Jahrhundert erreichen die Eindringlinge aus dem Norden die Küste, um die Ost-Türme zu erobern. Die Ortsansässigen versuchen, sich zu verteidigen – und in diesem Moment beginnt die „Schlacht“, deren Teilnehmer am Ende völlig mit Wein durchtränkt sind. Nach der Schlacht genießen alle gemeinsam ein Versöhnungsessen im Freien mit Produkten der Region wie Tintenfisch, gegrillten Sardinen oder gefüllten Teigpasteten. Dudelsackmusik darf dabei nicht fehlen.

Das grüne Spanien im Zug erleben

Übernachten können Urlauber im grünen Norden Spaniens übrigens auch während sie reisen: in den Luxuszügen El Transcantábrico und dem Costa Verde Express. Mit beiden Zügen lernen Reisende bequem das Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien kennen. Auf der Genuss-Reise mit dem Premium-Zug El Transcantábrico Gran Lujo genießen Gäste stilvolle Gala-Dinner, erlesene Gourmet-Menüs und edle Weine. Diese Schienen-Kreuzfahrten auf der Iberischen Halbinsel führen zu malerisch gelegenen Burgen und Klöstern, zu beeindruckenden Palästen inmitten historischer Stadtkerne und in einige der faszinierendsten Naturlandschaften Europas.

Mehr über die Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und Baskenland erfahren Sie mit unserer Themenwoche Grünes Spanien auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

 

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.

Anzeige