30. November 2020 | 07:00 Uhr
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Wanderschuhe gehören ins Gepäck für Estland

Die Esten sind gerne draußen in der Natur und Wandern ist eine der Hauptaktivitäten. Das kommt auch Urlaubern zugute, denn sie finden gut ausgebaute Wanderwege und Pfade. Viele eignen sich auch für Familien und für Besucher im Rollstuhl.

Estland Boradwalk durch Wald Foto Visit Estonia

Estlands Wanderwege sind gut ausgebaut und ausgeschildert, durch Wälder und Moore führen teilweise Bohlenwege

Fernwanderwege: Für Meilensammler, die Ambitionen auf viele Kilometer haben, bietet Estland gleich zwei Touren, den europäischen Fernwanderweg E9 und den Wanderweg Oandu – Ikla. Der E9 führt quer durch Europa von Portugal nach Estland und ist 5.000 Kilometer lang. Estland ist sozusagen der Schlussspurt. Vom Dorf Ikla an der lettischen Grenze bis nach Tallinn führt der E9 über 620 Kilometer an der Küste entlang. Highlights sind das Städchen Pärnu, der Matsalu Nationalpark und der Kurort Haapsalu. Natürlich lässt sich der estnische Teil des E9 auch abschnittsweise begehen.

Der zweite Fernwanderweg führt quer durch Estland von dem Städtchen Oandu nahe der Küste nach Ikla an der estnisch-lettischen Grenze. Der 300 Kilometer lange Weg wurde vom staatlichen Forstamt angelegt und macht Station in den Nationalparks Lahemaa und Soomaa. Unterwegs prägen dichte Wälder und mystische Moore die Landschaft. Der Wanderweg ist gut ausgeschildert.

Moorwanderungen: Die Wege durch die Sumpfgebiete sind eine Besonderheit in Estland. Sie führen oft kilometerlang auf Bohlenwegen durch das Moor. Mit Schneeschuhen, die hier im Sommer zu Moorschuhen werden, geht es mitten durch die Landschaft. Am besten in der Gruppe mit einem Guide, der die ökologischen und historischen Zusammenhänge der Hochmoore erklärt.

Es gibt Pfade, die sind nur wenige Kilometer lang und eignen sich auch für Familien und Behinderte. Mann kann aber auch den ganzen Tag unterwegs sein, zum Beispiel die 27 Kilometer von Liiapeksi nach Aegviidu. Nur sechs Kilometer hingegen ist der Wanderweg im Hochmoor Kakerdaja lang. Am besten zugänglich ist der dreieinhalb Kilometer Lehrpfad des Viru-Hochmoores.

Inselwanderungen: Wer sich auf Estlands Inseln einquartiert, kann meist von seiner Unterkunft zu Tagesausflügen einfach loswandern. Zum Beispiel auf der größten Insel Saaremaa mit ihrem gut ausgebauten Wegenetz. Klippen, Leuchttürme, Windmühlen, Wälder – hier gibt es für Wanderer viel zu sehen. Eine besondere Tour führt auf die kleine Nachbarinsel Vilsandi, die in Gänze ein Nationalpark ist. Denn statt mit dem Boot überzusetzen kann man auch durch das Meer hinüberwaten.

Tagestouren vom Festland werden auch zur Insel Mohn vor der Nordküste im Finnischen Meerbusen angeboten. Wo einst Seeräuber Zuflucht suchten, erwarten Wanderer heute unberührte Natur, Leuchtturm, Sanddünen, Steinmosaike und eine verlassene Grenzstation der ehemaligen Sowjetunion. Eine Tageswanderung lohnt auch die Insel Prangli. Dort führt die Wanderroute zu Fischerdörfern, in einen Kiefernwald, zum Sandstrand und zum Abschluss in die Sauna mit Abkühlen im Meer.

Die Top-Ten-Wanderwege in Estland hat Visit Estonia auf ihrer Website zusammengestellt.

Mehr über das nordische Land erfahren Sie mit unserer Themenwoche Estland auf Reise vor9 und Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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