Indigener Tourismus in Alberta von Cree bis Métis
Alberta hat eine reiche Geschichte und Kultur der First Nations und vermarktet dieses Erbe authentisch und professionell. Indigener Tourismus in der kanadischen Provinz hat mittlerweile seinen festen Platz in den Veranstalterangeboten. Besonders deutsche Kanada-Urlauber interessieren sich für die Einblicke und Einsichten der indigenen Volksgruppen wie Métis oder Cree.
Métis Crossing, am North Saskatchewan River gelegen, ist Albertas erstes kulturelles Zentrum, das sich den Métis widmet. Diese Nachfahren europäischer Pelzhändler und indigener Frauen haben eine einzigartige Kultur entwickelt, die hier eindrucksvoll erlebbar wird. Métis Crossing verbindet Tradition mit zeitgenössischer Kunst und schafft eine besondere Atmosphäre, in der Geschichte und Moderne aufeinandertreffen.
Zu Besuch bei den weißen Bisons in Métis Crossing
Ein Highlight des Besuchs ist das Programm "Tales of the Trapline". Hier lernen Gäste, wie die Métis ihre traditionellen Winteraktivitäten gestalteten. Teilnehmer schnallen sich Schneeschuhe an, bauen Überlebenshütten und probieren traditionelles Kunsthandwerk aus. Ein weiteres Erlebnis ist der Besuch des Vision, Hopes and Dreams Wildlife Park. Hier lebt eine Herde seltener weißer Bisons (Foto unten), die symbolisch für die Rückkehr indigener Tierarten in ihre ursprüngliche Heimat stehen. Besucher können diese majestätischen Tiere aus nächster Nähe betrachten.
Die zu Métis Crossing gehörende Boutique Lodge, entworfen von der Métis-Architektin Tiffany Shaw-Collinge, bietet 40 individuell gestaltete Zimmer, die ebenfalls von Métis-Künstlern dekoriert wurden. Beeindruckend sind die sogenannten Sky Domes. Diese kuppelförmigen Unterkünfte, die auf dem riesigen Gelände verteilt sind, haben transparenten Dächer und bieten einen ungestörten Blick auf den Nachthimmel.
Geologie und Geschichten in Calgary und Edmonton
In Edmonton führt der Spaziergang von Talking Rock Tours zu geologisch interessanten Orten, die eng mit der indigenen Kultur verbunden sind. Tourguide Keith Diakiw, selbst Métis, verbindet sein Wissen über Geowissenschaften mit den Geschichten der indigenen Völker, die diese Region seit Jahrtausenden bewohnen. Diese Mischung aus Wissenschaft und Tradition bietet neue Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart Edmontons.
Wer die spirituelle Bedeutung der Rocky Mountains für die First Nations verstehen möchte, für den sind die Touren von Buffalo Stone Woman ideal. Diese Führungen gehen über das reine Naturerlebnis hinaus, indem sie in die Spiritualität und die kulturellen Werte der indigenen Völker einführen. Wanderungen zu gefrorenen Wasserfällen und beeindruckenden Berglandschaften werden so zu einer Reise in die Weltanschauung der First Nations in dieser Region.
Indigene Kunst und Theater im Banff National Park
Nach einem Tag auf den Skipisten des Banff National Park ist die Carter-Ryan-Galerie ein besonderer Ort, um die Verbindung zwischen Tradition und Moderne zu erleben. Jason Carter, ein Cree-Künstler, stellt hier seine farbenfrohen Gemälde und eleganten Skulpturen aus, die die Geschichten der First Nations in die heutige Zeit transportieren. Neben der Kunst bietet die Galerie das ganze Jahr über Theaterevents, die den Besuchern einen tieferen Einblick in die Kultur der Ureinwohner ermöglichen.
Das Buffalo Nations Luxton Museum mitten im Banff National Park widmet sich den Traditionen und Werten der First Nations Nordamerikas. Besucher erfahren hier, wie die indigenen Völker seit Jahrhunderten in Harmonie mit der Natur leben und welche Rolle dieser Lebensstil noch heute spielt. Das Museum ist ein idealer Ort, um die kulturelle Vielfalt der Region zu verstehen und zu schätzen.
Den Warrior Women in Jasper lauschen
Im Jasper National Park lädt Warrior Women zu einer besonderen Begegnung mit der Cree-Kultur ein. Bei Kamingesprächen, Trommeln und Geschichtenerzählen vermitteln die Gründerinnen des Unternehmens, die aus dem Cree-Erbe stammen, ihre Kultur und Bräuche. Diese intimen Erlebnisse unter dem klaren Nachthimmel von Jasper vertiefen das Verständnis für die indigene Kultur und schaffen eine emotionale Verbindung zu den Wurzeln der Region.
Die Jasper Tour Company kombiniert Tierbeobachtungen mit Einblicken in die Métis-Kultur. Inhaber Joe Urie teilt nicht nur sein umfangreiches Wissen über die Tierwelt des Nationalparks, sondern auch seine Leidenschaft für sein Métis-Erbe. Durch seine Erzählungen erfahren die Teilnehmer, welche Bedeutung die Wildtiere für die indigenen Völker haben und wie sie seit jeher im Einklang mit der Natur leben.
Überlebenstechniken und Hausapotheke der Natur
Brenda Holder, Betreiberin von Mahikan Trails, führt Besucher auf Wanderungen durch die Natur und zeigt, wie ihre Vorfahren aus Pflanzen, Bäumen und Sträuchern alles Nötige zum Überleben gewonnen haben, zum Beispiel einen Feuercidre gegen Erkältung. Diese "Medizinwanderungen" öffnen die Augen für die tiefe Verbindung zwischen den Cree und ihrer Umwelt. Im Winter werden diese Touren mit Schneeschuhen durchgeführt, was das Erlebnis noch intensiver macht.
In der Nähe von Sundre, rund 100 Kilometer nordwestlich von Calgary, befindet sich Painted Warriors, wo Besucher die Natur durch die Augen der Cree erleben können. Wanderungen, Schneeschuhwanderungen und Bogenschießen werden hier zu einem kulturellen Erlebnis, bei dem die indigenen Guides des Unternehmens ihre Geschichten und Traditionen weitergeben. Diese Aktivitäten vermitteln nicht nur sportliche Fertigkeiten, sondern auch ein tieferes Verständnis für die kulturellen Wurzeln der Region.
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