5. März 2021 | 07:00 Uhr
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Albertas Nationalparks bestimmen die Routen der Touristen

Landschaft und Tierwelt stehen in Alberta schon seit über 130 Jahren unter Schutz. Der Banff Nationalpark war der erste in Kanada und der dritte weltweit. Heute zählt Alberta fünf Nationalparks, die mit ihren grandiosen Landschaften gleichsam Besuchermagnete sind.

Kanada Alberta Peyto Lake Banff Nationalpark Foto iStock RM Nunes

Der Banff Nationalpark mit dem Peyto Lake ist eines der beliebtesten Ziele in Kanada

Banff Nationalpark

Der Banff Nationalpark ist ein Muss für Alberta-Besucher. Er liegt nur rund eineinhalb Autostunden von Calgary entfernt und ist damit schnell und leicht erreichbar. Was ihn ausmacht, sind kristallblaue oder smaragdgrüne Seen vor einer unvergleichlichen Bergkulisse, zerklüftete Täler, riesige Nadelwälder und reißende Flüsse. Ein Paradies für Outdoor-Fans. Trekking, Kanufahrten, Rafting-Touren, Reitausflüge und Tierbeobachtungen – den Aktivitäten sind keine Grenzen gesetzt.

Der Banff Nationalpark war Kanadas erster überhaupt. Seine Entstehung im Jahr 1885 verdankt er den heißen Schwefelquellen in Banff, die Eisenbahnarbeiter entdeckten. Dort entstand nur kurze Zeit später das Fairmont Banff Springs Hotel, ein Schloss mit vielen Türmchen, dass bei seiner Eröffnung das größte Hotel der Welt war. Es machte Banff zum attraktiven Ziel einer reiselustigen Oberschicht, weshalb das 7.000-Einwohner-Städtchen als St. Moritz Kanadas gilt.

Wer Ruhe sucht, bucht das Fairmont Chateau Lake Louise am Ostufer des berühmten Sees. Eingerahmt von zwei bewaldeten Bergen liegt Lake Louise vor der traumhaften Gletscherkulisse des 3.400 Meter hohen Mount Victoria. Seine leuchtende türkise Farbe verdankt der See übrigens dem im Wasser schwebenden Gesteinsmehl. Daher auch die Bezeichnung Juwel der Rockies.

Jasper Nationalpark

Kanada Alberta Jasper Nationalpark Columbia Icefield Bus Foto Brewster Travel Canada

Der Jasper Nationalpark schließt im Norden direkt an den Banff Nationalpark an. Beide verbindet eine der schönsten Panoramastraßen der Welt: der Icefields Parkway von Lake Louise nach Jasper. Die größte Attraktion im Jasper Nationalpark ist das Columbia Icefield. Der Gletscher ist mit über 300 Quadratkilometern die größte Eisfläche südlich des Polarkreises und stellenweise mehr als 300 Meter tief. Spezialbusse bringen Besucher direkt auf den Gletscher zum Spaziergang auf dem Eis.

Der 1907 gegründete Jasper Nationalpark zählt zwar weniger Besucher als Banff, ist dafür ursprünglicher. Durch die fast 11.000 Quadratkilometer zieht sich ein ausgedehntes Netz an Wanderwegen. Hier leben seltene Tierarten wie Grizzlys und andere Bären sowie Wölfe und Karibus. Postkartenidylle liefert der Maligne Lake, Kanadas größter von Gletscherwasser gespeister See. Einen Panoramablick genießen Besucher auch vom Glacier Skywalk, einer gläsernen, freischwebenden Aussichtsplattform 280 Meter über dem Abgrund.

Auch nachts ist der Jasper Nationalpark einen Ausflug wert. Denn er ist das zweitgrößte Lichtschutzgebiet der Welt. Das heißt, hier wird die nächtliche Dunkelheit erhalten, was einen ungetrübten Blick auf den Sternenhimmel erlaubt.

Waterton Lakes Nationalpark

Kanada Alberta Waterton Lakes Nationalpark Prince of Wales Hotel Foto Andrew Penner

Der Waterton Lakes Nationalpark bildet zusammen mit dem Glacier Nationalpark jenseits der US-Grenze in Montana den ersten „International Peace Park“ der Welt. Das sind grenzüberschreitende Schutzgebiete ohne Barrieren. Waterton ist ein kleines Städtchen im Südwesten Albertas, direkt am See und umrahmt von den Bergen der Rockies.

Nicht zu übersehen ist das Prince of Wales Hotel, das 1926 von der Great Northern Railway gebaut wurde und auf einem Hügel thront. Von hier hat man den schönsten Blick auf den Upper Waterton Lake und den Ort. Dort starten Wanderungen und Bootsausflüge, die die US-amerikanische Grenze passieren. Auch Kanutouren lohnen sich.

Das Hinterland des Waterton Nationalparks ist völlig unerschlossen und ein ideales Wandergebiet für Menschen, die Abgeschiedenheit suchen. Travel Alberta empfiehlt den Trail in den Red Rock Canyon, dessen rote Wände aus 1,5 Milliarden Jahre altem Sedimentgestein bestehen. Ein kurzer, malerischer Wanderweg ist der nur eineinhalb Kilometer lange Bear’s Hump direkt oberhalb des Ortes Waterton.

Elk Island Nationalpark

Kanada Alberta Bison Elk Island Nationalpark Foto Robin Laurenson Motherpixels

Der Elk Island Nationalpark ist Albertas kleinster Nationalpark und von Edmonton aus nur 50 Kilometer entfernt. Hier trifft man auf Bisons, die im 19. Jahrhundert fast völlig ausgerottet wurden. Erst vor 50 Jahren fanden die urigen Vierbeiner hier wieder eine sichere Heimat. Mit rund 450 Tieren lebt hier Kanadas größte Präriebisonherde sowie eine kleinere Herde von 350 Waldbisons.

Der Elk Island Nationalpark ist der einzige in Kanada, der von einem Zaun umgeben ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Bisons im Park bleiben und keine Raubtiere eindringen können. Nicht nur wegen der Bisons kommen Besucher, um Tiere zu beobachten. 44 verschiedene Säugetierarten sind hier beheimatet, darunter Elche, Weißschwanz-Hirsche, Wapitis, Kojoten, Biber, Nerze und Stachelschweine. Dazu kommen mehr als 230 Vogelarten.

Wood Buffalo Nationalpark

Ganz im Norden Albertas liegt der Wood Buffalo Nationalpark, der hauptsächlich aus Flüssen, Seen und Sümpfen besteht. Mit 45.000 Quadratkilometern ist er der größte Nationalpark Kanadas. Herzstück ist eines der größten Frischwasserdeltas der Erde, das von den beiden großen Flüssen Athabasca River und Peace River gebildet wird. Berühmt ist der Wood Buffalo Nationalpark für die größte freilaufende Herde von Waldbisons weltweit. Heute gibt es rund 10.000 Waldbisons in Kanada, etwa die Hälfte davon lebt in Wood Buffalo.

Mehr über die kanadische Provinz erfahren Sie mit unserer Themenwoche Alberta auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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