Al Ain ist ein grüner Garten mit ganz viel Spaß

Der erste Anblick von Al Ain ist atemberaubend: Nach einer Fahrt durch die Wüste erhebt sich der mehr als 1.400 Meter hohe Jebel Hafeet über teils rotfarbige Sanddünen und gibt die Aussicht auf einen sattgrünen Farbklecks an seinen Füßen frei, eine Stadt voller Oasen. Hier gibt es kaum die Hektik anderer Großstädte. Al Ain pflegt einem entspannten Lebensstil und bietet mit zahlreichen Attraktionen ein reizvolles Kontrastprogramm zur Stadt Abu Dhabi.

Gleich ein halbes Dutzend Oasen

Insgesamt gibt es sechs Oasen in Al Ain, wovon die älteste im Stadtzentrum, die namensgebende Oase von Al Ain, mit 1.214 Hektar die größte und vielseitigste ist. Für die Bewässerung der Oasen entwickelten die Einheimischen ein einzigartiges System, das sogenannte Faladsch, das 2006 sogar von der Unesco in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Da sich Niederschläge in der Region in Grenzen halten, zapften die einstigen Beduinen unterirdische Quellen an und leiteten das gewonnene Wasser über Kanäle zu den Feldern. Dadurch entstand wahrhaft ein übergroßer Garten, mit Palmenwirtschaft, Getreideanbau, Aloe-Pflanzen, Granatäpfeln, Bananen, Feigen oder Oliven.

Museen für Abu Dhabis Geschichte

Wer sich für Geschichte, Kultur und die schönen Künste interessiert, findet im Al Ain Nationalmuseum, dem ältesten Museum der Emirate, einen idealen Ort. Besuchern wird hier die Geschichte Abu Dhabis von der Steinzeit bis zur Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate nähergebracht. Neben archäologischen Funden gibt es auch Ausstellungen zu traditionellem Schmuck, Musikinstrumenten und Geschenken der Emiratis. 

Ein Hingucker ist auch das Al Ain Palace Museum, das im gut erhaltenen Fort Abu Dhabi untergebracht ist. Das im Beduinenstil errichtete Fort widmet sich thematisch dem Leben und Wirken von Abu Dhabis Herrscherfamilie und verbindet moderne Gestaltungselemente mit traditionellen emiratischen Gestaltungselementen. 

Moscheen und Festungen

Eine architektonisch beeindruckendere Attraktion ist die 2016 neu gebaute Sheikh Khalifa Bin Zayed Al Nahyan Moschee, eine der größten des Landes Abu Dhabi. Die 30 Meter hohe und 86 Meter breite Kuppel wird von vier 60 Meter hohen Minaretten eingerahmt.

Al Ain ist gesprenkelt mit Festungen und Forts, wovon das quadratische Al Jahili Fort im Südosten der Stadt das bekannteste ist – tatsächlich handelt es sich dabei um die bekannteste Festungsanlage der Vereinigten Arabischen Emirate. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts zum Schutz der Palmenbauern und der Wasserquellen errichtet und wurde 2016 als beste Lehmbauarchitektur der Welt ausgezeichnet.

Freizeitspaß beim Rafting und im Safari-Zoo

Am Fuß des Jebel Hafeet liegt der Wadi Adventure Park, mit drei künstlich angelegten Kanälen, auf denen man Wildwasserraftings, Kajaktouren und Surf-Abenteuer erleben kann. Dazu kommen Action-Angebote wie ein Kletterparcour in luftiger Höhe, Seilrutschen und vertikale Kletterwände sowie eine 14 Meter hohe Schaukel. 

Ebenfalls zum Vergügen trägt der älteste Themenpark in der Golfregion bei: Hili Fun City. Hier gibt es fast 30 Attraktionen für alle Altersgruppen und Vorlieben, ein Amphitheater, Familienshows und einen riesigen Spielplatz. Und wer es rasanter mag, dreht im Al Ain Sportplex auf einer 1,6 Kilometer langen Kart-Strecke, der Größten Arabiens, ein paar zügige Runden. 

Familien mit Entdeckerdrang können auch im Al Ain Zoo, dem größten der Region, interessante Aktivitäten unternehmen. Unter anderem eine Zoo-Safari, bei der man nicht nur einen spannenden Wildtier-Mix aus Löwen, Giraffen, Kamelen oder Onyx besichtigen, sondern im Sheikh Zayed Desert Learning Center in interaktiven Ausstellungen die Flora und Fauna der Vereinigten Arabischen Emirate kennenlernen kann.

Sven Schneider

Mehr über den vielseitigen Wüstenstaat erfahren Sie mit unserer Themenwoche Abu Dhabi auf Reise vor9 und Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.