Das sind die Grönland-Pläne von HX

Laali Berthelsen ist in Grönland geboren und aufgewachsen. Nun arbeitet sie bei HX als Produktmanagerin für Grönland, Island und die Färöer Inseln. "Grönland ist zu 85 Prozent mit Eis bedeckt und hat bei einer Fläche von mehr als zwei Millionen Quadratkilometern rund 56.000 Einwohner", erzählt sie. Die größte Stadt Nuuk sei die Heimat von rund 19.000 Menschen.

Straßenverbindungen zwischen den Städten suche man in Grönland weitgehend vergeblich. Die Verbindung stellten Schiffe, Boote, Schneemobile oder Hundeschlitten her. Nicht zuletzt deshalb sei Grönland für Expeditionskreuzfahrten ideal. Allerdings ist die Kreuzfahrtsaison kurz – vor allem im Norden. Sie erstreckt sich von Juni bis September.

Erste Direktflüge von Kopenhagen

Zum neuen Jahr gibt es mit Air Greenland eine erste Direktverbindung zwischen Kopenhagen und Nuuk. Diese ermöglicht es, die An- und Abreise über Island zu sparen – und damit insgesamt vier Seetage zwischen den beiden großen Inseln. Mehr Zeit also, die bleibt, um Grönland intensiver zu erkunden. Im Süden der Insel dominiert die Landwirtschaft, weiter nördlich bestimmen Eis und Polarbären das Bild. Größte Wirtschaftssparte ist die Fischerei.

Für die neue Direktverbindung habe HX insgesamt 7.000 Sitze eingekauft, berichtet Berthelsen. Wurden 2024 insgesamt vier Reisen entlang der Westküste Grönlands angeboten, so sind es 2025 bereits acht. Mit gut 4.200 Passagieren rechnet die Produktmanagerin dort für das kommende Jahr. Erstmals wagt sich HX dabei in den äußersten Nordwesten vor – bis nach Thule und zum Kane-Becken. Das sei ein Experiment, räumt Berthelsen ein – ob die Reise genau so funktioniere wie geplant, hänge vom Eis ab. Für 2026 steht Thule bislang noch nicht wieder auf dem Reiseplan.

Kayak, Wanderungen und Bootstouren

Zu den Aktivitäten während der Reisen zählen Kayaktouren, Wanderungen, und Touren in kleinen Expeditionsbooten, berichtet die Expertin. An Bord seien auch Jäger, um über die besondere Fauna Grönlands zu berichten und die Reisenden zu führen. Sämtliche Unternehmen, mit denen HX in Grönland zusammenarbeite, würden von Einheimischen betrieben, versichert Berthelsen. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal von HX. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften werde die Expertise der Locals genutzt, um authentische und verantwortungsvolle Reiseerlebnisse zu schaffen, so Berthelsen.

Der neue internationale Flughafen in Nuuk wurde am 28. November 2024 eröffnet und bildet den Auftakt für die Erneuerung von drei grönländischen Flughäfen bis 2026. Nuuk selbst bietet derzeit 1.386 Betten in Unterkünften. Bis 2030 ist eine Erhöhung der Hotelkapazität um 50 Prozent geplant, um dem wachsenden Tourismus Rechnung zu tragen. Die neuen Flughäfen in Ilulissat und Qaqortoq sollen zudem einen Anstieg des Tourismus fördern. Grönland strebt wirtschaftliche Unabhängigkeit durch Tourismus und Ressourcennutzung an.

Christian Schmicke