25. März 2024 | 07:00 Uhr
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So gelingt die richtige Beratung für Südafrika im Reisebüro

Safari-Abenteuer, die faszinierende Garden-Route, pulsierende Metropolen, Wein und Genuss: Südafrika steht für Vielfalt, Abenteuer und Erlebnisse. Doch worauf kommt es bei einer Beratung im Reisebüro zu Südafrika an? Wir sprachen mit Stephan Gotta, der als Experte seit mehr als drei Jahrzehnten die Destination vom Kap in Deutschland vertritt.

Südafrika Themenwoche 2024 Streetlife

Die Vielfalt Südafrikas ist Chance und Herausforderung zugleich bei der Gestaltung der Reiseprogramme

Welche Herausforderung bringt die Erstberatung für das Reiseziel Südafrika mit sich?

Stephan Gotta: Südafrika ist für seine Klassiker wie die Garden-Route, den vielen Safarimöglichkeiten wie zum Beispiel im Krüger National Park und Kapstadt mit dem Kap der Guten Hoffnung und dem Weinland bekannt und das Basiswissen ist bei vielen Reisefachverkäufern und den Reisenden selbst in einem guten Maße vorhanden. Jedoch kann es manchmal herausfordernd sein, den richtigen Mix für die erste Reise und vor allem auch die ausreichende Zeit für eine individuelle Zusammenstellung einer Reise zu bestimmen. Es gibt einfach so viele unterschiedliche Möglichkeiten. Da ist es dann von großem Vorteil, wenn der Expedient auch eine möglichst tiefe Expertise mitbringt. 

Was sollten Reisebüros bei der Beratung noch beachten?

Beim Südafrika-Neuling gilt es zunächst herauszufinden, ob der Kunde eher eine organisierte Best-of-Reise wünscht oder auch schon für eine individuelle Rundreise bereit ist. Beide Reiseformen haben ihre jeweiligen Vorteile und bei der ersten Beratung gilt es zu ermitteln, welche der beiden Möglichkeiten eher infrage kommt. Auch können Rundreisen egal, ob individuell oder geführt in verschiedenen Preissegmenten angeboten werden. Hier liegt es am Geschick der Reisefachverkäufer den richtigen Preispunkt zu finden. Mein Tipp: ein guter Mix aus 3-4 Sterne-Produkten und dann ein "Schmankerl" im 5-Sterne-Bereich. Der Kunde kommt auf alle Fälle begeistert zurück.

Was sind denn die drei wichtigsten Argumente für Südafrika?

Zunächst natürlich, dass hier eine Fernreise ohne Zeitverschiebung angetreten werden kann. Dann das unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis vor Ort. Und schließlich die Vielfalt der Möglichkeiten was das Land so einzigartig macht: Ob City-Life, Abenteuer Outdoor & Natur, Beach-Life, Safarierlebnisse im Königreich der Tiere, bleibende kulturelle Begegnungen, das fantastische Essen gepaart mit erlesenen Weinen und natürlich die Herzlichkeit der Menschen.

Wo bekommen Reisebüros Hilfe bei Fragen?

Wir betreiben eine eigene Reisebüroseite, den Reisebüro-Buschfunk. Dort können sich alle Expedienten rund um die Uhr auf Spurensuche nach den besten Informationen, Tipps und Anregungen rund ums Reisen nach Südafrika begeben. Hier gibt es auch zu vielen wichtigen Fragen kleine Videos oder Hinweise, von "Warum sollte man nach Südafrika reisen" bis "Wo in Südafrika kann ich am besten Tiere sehen?" und "Warum muss Südafrika auf meine Bucket List?" stehen.

Wie viel Zeit sollte man für Südafrika mindestens einplanen?

Gerade bei der ersten Reise sollten es mindestens 14 Tage sein. Leider haben die Reisenden allgemein immer weniger Zeit. Dann wäre mein Tipp, dass man nur zwei oder drei Bausteine kombiniert. Aber für Gesamt-Südafrika sollten es schon zwei bis drei Wochen am Stück sein.

Wann ist die beste Reisezeit?

Prinzipiell ganzjährig. Natürlich gibt es die verschiedenen Jahreszeiten mit ihrem unterschiedlichen Reiz. Je nach Lage im Norden oder Süden des Landes gibt es zudem klimatische Unterschiede. Ich habe ein Sommer- und Regen-Wintergebiet. Die Wildbeobachtung im Norden ist etwa während des südafrikanischen Winterhalbjahres (Juni bis August) und im September am besten zu erleben. Die schönste Zeit für Kapstadt ist eigentlich der Frühling (Oktober) und der Herbst (März bis April). In dieser Zeit lässt sich die Garden-Route wetterbedingt auch am besten bereisen. Die beste Zeit für die Walbeobachtung ist von Juni bis November.

Ein offenes Wort zum Thema Sicherheit?

In Südafrika treffen, vereinfacht gesprochen, die "erste und die dritte Welt" aufeinander. Nicht immer geht das problemlos vonstatten. Hier ist es eine wichtige Aufgabe, dass das Reisebüro die Gäste zum Thema Beschaffungskriminalität sensibilisiert und auf die "dont’s" hinweist. So kann es zum Beispiel in den großen Städten in den Abendstunden, wenn kein Leben und Treiben mehr in den Straßen herrscht, zu einer höheren Wahrscheinlichkeit eines Übergriffs kommen. Es ist daher empfehlenswert, nach dem abendlichen Restaurantbesuch nicht alleine zu Fuß zur Unterkunft zu laufen, sondern ein Taxi oder Uber zu nehmen.

Sie bieten auch Touren durch die Townships an, warum?

Der Besuch eines Townships ist für viele Gäste ein sehr emotionales Erlebnis und gehört für mich zu der Vielfalt der kulturellen Erlebnisse des Landes dazu. Unter dem Begriff "Township" versteht man Siedlungen, in denen in der Zeit der Apartheid eine räumliche Trennung der schwarzen und farbigen Bevölkerung vorgenommen wurde. Heutzutage wohnt ein durchaus großer Teil des südafrikanischen Mittelstandes in den Townships. Die pauschale Auffassung, dass ein Township einem Slum gleichzusetzen ist, ist daher nicht korrekt. Trotz allem Fortschritt leben viele Bewohner eines Townships in Armut. Für unsere westlichen Verhältnisse kann ein Besuch somit zu einem sehr ungewöhnlichen Erlebnis werden: Ein solcher Besuch bietet die Möglichkeit, die "andere" Seite von Südafrika kennenzulernen, die den Alltag vieler Menschen repräsentiert. Wichtig ist aber, dass man mit einem professionellen Guide unterwegs ist. Zahlreiche deutsche Veranstalter gerade mit Schwerpunkt Studienreisen haben solche Touren im Programm.

Zur Person: Als Mitarbeiter der südafrikanischen Ländervertretung ist Stephan Gotta als Trade Specialist schwerpunktmäßig für die Aus- & Weiterbildung der Reisebürobranche tätig. Seine große Leidenschaft und Liebe für das Land kam bei seiner ersten Reise. Seitdem entdeckt er Jahr für Jahr neue Facetten. Die innovativen touristischen Möglichkeiten begeistern ihn noch heute. Eine Begeisterung, die er gerne mit den Reisebüromitarbeitern teilen möchte. 

Das Gespräch führte Pascal Brückmann

Mehr über die Regenbogen-Nation lesen Sie in der Themenwoche Südafrika auf Reise vor9 und Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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